Baum stürzte bei Marzling auf die Schienen. Lokführer leitete Schnellbremsung ein. 67 Reisende mussten ausharren. Ermittlungen gegen zwei Arbeiter.
(ty) Im Rahmen von Baumfäll-Arbeiten ist es am gestrigen Nachmittag im Landkreis Freising zu einem Zwischenfall gekommen, der den Schienen-Verkehr ausgebremst hat. Nach Angaben der Bundespolizei stürzte in der Nähe von Marzling ein Baum auf die Oberleitungen der Bahnstrecke München – Regensburg. Verletzt worden sei zum Glück niemand. Die rund 70 Passagiere in einem auf freier Strecke zum Stehen gekommenen Regionalzugs mussten allerdings lange warten, ehe sie ihre Reise fortsetzen konnten. Es sei zu erheblichen Behinderungen im Zug-Verkehr gekommen. Nun laufen Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahn-Verkehr gegen zwei Baumfäller.
Wie die Bundespolizei-Inspektion aus München unter Berufung auf die ersten Ermittlungen heute erklärte, fiel im Rahmen von Baumfäll-Tätigkeiten, die zwischen Marzling und Freising im Auftrag der bayerischen Staatsforsten durchgeführt wurden, ein gefällter Baum gegen einen anderen, morschen Baum. Dieser sei schließlich auf die Oberleitungen gestürzt, habe diese beschädigt und sei dann auf den beiden Gleisen gelandet. Der Triebfahrzeugführer des heranfahrenden RE59498 (München – Landshut – Regensburg) habe die Gefahr erkannt und eine Schnellbremsung eingeleitet. Vor dem umgestürzten Baum sei der Zug nach der Schnellbremsung zum Stehen gekommen.
"Alle 67 Reisenden im Zug sowie der Triebfahrzeugführer blieben unverletzt", meldet die Bundespolizei. Der Zwischenfall hatte sich gegen 14.55 Uhr ereignet. "Wegen Verzögerungen bei den Erdungen der Oberleitungen – nach Abschaltung des 15 000 Volt führenden Bahnstroms – mussten Sicherheitskräfte von Polizei, Feuerwehr und Deutsche Bahn lange ausharren, bis die 67 eingeschlossenen Fahrgäste des RE 59498 evakuiert wurden", heißt es weiter. Auch dadurch sei aber keiner der Reisenden verletzt worden. Per Bus seien die Passagiere schließlich gegen 16.45 Uhr weggefahren worden. Sie konnten ihre Reisen fortsetzen, so ein Sprecher der Bundespolizei.
Wegen der Beschädigungen an den Oberleitungen konnte laut Polizei-Angaben – nach Vollsperrung der zweigleisigen Strecke – erst am frühen Abend ein Strecken-Abschnitt wieder für den Bahn-Verkehr freigegeben werden. Das zweite Gleis sei am frühen heutigen Morgen wieder befahrbar gewesen. Es sei "zu erheblichen Einschränkungen" im Bahn-Verkehr zwischen München und Regensburg gekommen. Die Beamten von der Bundespolizei-Inspektion aus München haben nach eigenem Bekunden strafrechtliche Ermittlungen wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahn-Verkehr eingeleitet. Sie richten sich laut Polizei gegen die beiden Baumfäller: Rumänen im Alter von 58 und 44 Jahren.