Polizei veröffentlicht umfangreiche Statistik für das Jahr 2022 und benennt auch die häufigsten Unglücks-Ursachen.
(ty) Im vergangenen Jahr sind im Kreis Pfaffenhofen – inklusive Autobahn – insgesamt 3981 Verkehrsunfälle polizeilich aufgenommen worden. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr, als 4145 registriert worden waren, einen Rückgang um rund vier Prozent. Die Zahl der Verkehrstoten hat sich nach Angaben der Polizei dagegen im vergangenen Jahr im Landkreis von acht auf zehn erhöht. Bei 486 der 3981 Verkehrsunfälle gab es insgesamt 639 Verletzte; davon wurden 520 Personen leicht und 119 schwer verletzt. Im Jahr zuvor hatte es bei 486 der 4145 Verkehrsunfälle insgesamt 647 Verletzte gegeben; davon 530 Leichtverletzte und 117 Schwerverletzte. Nachfolgend weitere Daten aus der heute veröffentlichten Verkehrsunfall-Statistik für den Kreis Pfaffenhofen – unter anderem zur "Rangliste" der Unfall-Ursachen.
Insgesamt ereigneten sich im Landkreis Pfaffenhofen im vergangenen Jahr 2622 (Vorjahr: 2774) so genannte Kleinunfälle – darin enthalten seien auch 1326 (1438) Wildunfälle, die polizeilich aufgenommen wurden. Dies entspreche einem Rückgang um 7,8 Prozent. Außerdem seien 873 (885) schwerwiegende Verkehrsunfälle aufgenommen worden, die jeweils eine Anzeige für den Verursacher nach sich zogen. Im Landkreis Pfaffenhofen seien im vergangenen Jahr insgesamt 588 (625) Unfallfluchten zur Anzeige gebracht worden. Davon seien 212 (249) geklärt worden, was einer Aufklärungs-Quote von 36 Prozent entspreche.
Die Anzahl der Verkehrsunfälle, bei denen Fahrer unter Alkohol-Einfluss standen, ist im vergangenen Jahr gestiegen. Hier wurde laut Polizei in 73 (58) Fällen ermittelt. Bei diesen Unfällen seien keine Personen ums Leben gekommen, aber 43 (36) Menschen verletzt worden. Außerdem seien zwei (drei) Unfälle aufgenommen worden, bei denen die Fahrer unter Drogen-Einfluss standen. Auch bei diesen Unfällen sei niemand ums Leben gekommen; es habe einen Verletzten gegeben (Vorjahr: vier).
Die Zahl der im Kreis Pfaffenhofen registrierten Verkehrsunfälle mit Beteiligung junger Fahranfänger im Alter zwischen 18 und 24 Jahren ist von 290 auf 306 gestiegen. Die Zahl der Verkehrsunfälle, an denen Senioren im Alter von mindestens 65 Jahren beteiligt waren, hat sich laut Polizei minimal von 262 auf 261 reduziert.
Im vergangenen Jahr sei es im Landkreis Pfaffenhofen zu insgesamt 74 (68) Motorrad-Unfällen gekommen. Dabei seien drei (zwei) Personen ums Leben gekommen; außerdem seien 66 (65) Menschen verletzt worden. Ferner seien 140 (137) Verkehrsunfälle mit Radfahrern registriert worden; dabei seien zwei Personen (Vorjahr: null) ums Leben gekommen und 126 (136) verletzt worden.
Nach Angaben der Polizei hatten sich im vergangenen Jahr über den gesamten Landkreis betrachtet insgesamt vier so genannten Schulweg-Unfälle ereignet – im Jahr zuvor waren es zwei. Dabei seien insgesamt vier Personen verletzt worden, im Jahr zuvor zwei.
Rangliste der Unfall-Ursachen
Häufigste Ursache war laut Polizei bei den im vergangenen Jahr im Kreis Pfaffenhofen registrierten Verkehrsunfällen ungenügender Sicherheits-Abstand. Zweithäufigste Ursache seien Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren sowie beim Ein- und Anfahren gewesen. An dritter Stelle rangiere das Nicht-Beachten der Vorfahrt, gefolgt vom Überschreiten der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Falsche Straßenbenutzung beziehungsweise das Nicht-Beachten des Rechtsfahr-Gebots liege an fünfter Stelle der Unfall-Ursachen. "Dann folgen Fehler beim Überholen beziehungsweise Vorbeifahren", so ein Polizei-Sprecher. "Verkehrsunfälle unter Alkohol-Einfluss stehen an achter Stelle."
Einer der schwersten Verkehrsunfälle des vergangenen Jahres im Landkreis Pfaffenhofen ereignete sich am Freitag, 29. April, gegen 22 Uhr auf der Staatsstraße 2084 im Gemeinde-Bereich von Scheyern. Laut Polizei war ein 18-Jähriger mit seinem Pkw – von Scheyern her kommend – in Richtung Ilmmünster unterwegs, als er aus nach wie vor ungeklärter Ursache nach links auf die Gegenspur geraten sei. Dort sei sein Wagen frontal mit dem Auto einer 21-Jährigen kollidiert. Der Mann hatte sich dabei schwerste Verletzungen zugezogen, die Frau war noch an der Unglücksstelle gestorben.
Zahlen aus dem Zuständigkeits-Bereich der PI Pfaffenhofen
Im Zuständigkeits-Gebiet der Polizei-Dienststelle von Pfaffenhofen ist für das vergangene Jahr ebenfalls ein leichter Rückgang bei der Unfallzahl festzustellen. Laut heutiger Mitteilung wurden 1838 Unfälle (Vorjahr: 1915) von den Beamten aufgenommen. Bei 203 (215) Verkehrsunfällen entstand so genannter Personenschaden, wobei 250 (285) Menschen verletzt wurden. Leicht verletzt wurden 205 (234) Menschen; schwere Verletzungen zogen sich 45 (51) zu. Allein im Zuständigkeits-Bereich der Kreisstadt-Inspektion waren im vergangenen Jahr sechs Verkehrstote zu beklagen; fünf mehr als im Jahr zuvor.
Im vergangenen Jahr ereigneten sich insgesamt 1265 (1328) so genannte Kleinunfälle im Zuständigkeits-Gebiet der Polizeiinspektion von Pfaffenhofen. 552 dieser Unfälle geschahen innerorts, 713 Unfälle außerhalb geschlossener Ortschaften. Im vergangenen Jahr wurden im Dienstbereich der Polizeiinspektion von Pfaffenhofen 713 (770) Wildunfälle aufgenommen. Ferner wurden 370 (372) schwerwiegende Verkehrsunfälle aufgenommen, die eine Anzeige für den jeweiligen Verursacher nach sich zogen.
In 279 (276) Fällen ermittelten die Beamten von der Polizeiinspektion aus Pfaffenhofen wegen Unfallflucht. 93 (99) dieser geflüchteten Personen seien ermittelt worden; dies entspreche einer Aufklärungs-Quote von 33 Prozent. Die Anzahl der Unfälle, bei denen die Fahrer alkoholisiert waren, sei gestiegen: von 19 auf 24. Verkehrsunfälle, bei denen ein Fahrer unter dem Einfluss von Drogen gestanden habe, seien von den Streifenbeamten aus der Kreisstadt im vergangenen Jahr nicht registriert worden.
Im vergangenen Jahr wurde im Zuständigkeits-Gebiet der Polizeiinspektion von Pfaffenhofen – wie im Jahr zuvor – ein Schulweg-Unfall registriert. Dabei sei – ebenfalls wie im Vorjahr – ein Schüler verletzt worden. Außerdem seien 34 (37) Motorrad-Unfälle aktenkundig geworden: Dabei seien 31 (34) Menschen verletzt worden und zwei ums Leben gekommen. Ferner wurden 66 (64) Verkehrsunfälle mit Radlern registriert; dabei wurden 60 (64) Personen verletzt und eine Person tödlich verletzt.
Verkehrs-Überwachung im Raum Pfaffenhofen
Im Rahmen von polizeilichen Maßnahmen zur Verkehrs-Überwachung seien im vergangenen Jahr im Zuständigkeits-Bereich der Inspektion von Pfaffenhofen 82 Fahrten unter Alkohol- oder Drogen-Einfluss festgestellt worden. Bei 37 der Alkohol-Fahrten brachte es der Fahrer auf mehr als 1,1 Promille – also auf einen Wert im Bereich einer Straftat. Gegen 21 Fahrer, die unter 1,1 Promille hatten, wurden Bußgeld-Verfahren eingeleitet sowie Fahrverbote verhängt. 24 ertappte Fahrer standen unter Drogen-Einfluss, heißt es weiter. Bei acht Leuten, die sich alkoholisiert ans Steuer setzen wollen, sei eine Trunkenheitsfahrt noch verhindern worden.
In 121 Fällen sei im Bereich der Pfaffenhofener Polizei-Dienststelle im vergangenen Jahr wegen Straftaten ermittelt worden, die im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr stehen – etwa Fahren ohne Fahrerlaubnis, Kennzeichen-Missbrauch, Nötigung oder Beleidigung. Insgesamt seien von den Streifenbeamten aus der Kreisstadt im vergangenen Jahr 192 Geschwindigkeits-Kontrollen durchgeführt worden. Dabei seien 295 Verstöße festgestellt worden, die eine Anzeige zur Folge hatten. 1134 Personen seien mit einer gebührenpflichtigen Verwarnung davongekommen; 19 erhielten ein Fahrverbot.