Neues Hirtenwort des Augsburger Bischofs wird an diesem Wochenende in allen Gottesdiensten in der Diözese verlesen.
(ty/pba) In einem an diesem Wochenende in den Gottesdiensten in seiner Diözese verlesenen Hirtenwort ruft der Augsburger Bischof Bertram Meier die Gläubigen zu einem geschwisterlichen Miteinander auf. "Begeben wir uns als Brüder und Schwestern in eine große Solidargemeinschaft, um miteinander für die Schöpfung – das gemeinsame Haus, das uns Gott anvertraut hat – zu sorgen", so der Oberhirte des Bistums Augsburg, zu dem auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören. Das Hirtenwort des Bischofs wird in der Diözese am morgigen Sonntag in allen Gottesdiensten sowie auch am heutigen Samstag in den Vorabendmessen verlesen.
Der Bischof weist darauf hin, dass auch in einem rauher werdenden gesellschaftlichen Klima der Rückzug ins Private keine Lösung sei: "Wir sind Teil einer Schicksals-Gemeinschaft", schreibt er. "Die Menschheit und die eine Welt gehören eng zusammen. Jeder Provinzialismus des Glaubens, Denkens und Handelns ist fehl am Platz." Der christliche Glaube löse nicht alles, aber er könne Mutmacher und Vitaminspritze sein: "Glaube erscheint dann nicht mehr als Bremse einer Humanisierung der Welt, sondern als deren Motor – als Energiequelle gerade in Zeiten, da Resignation und Depression den Impuls zu mutigem Handeln oft zu erdrücken drohen." Trotz aller Grenzen gebe der Glaube die Hoffnung nicht auf, dass dieselben Menschen zur Gestaltung einer besseren Welt fähig seien.
Wer seinen Blick über die Welt hinaus auf den Himmel behalte, der habe Hände und Füße, Kopf und Herz frei, um zu helfen, die Solidarität in der Welt zur Entfaltung zu bringen. Dies gelte nicht nur für die "eine Welt", sondern auch für die "eine Kirche", so Bischof Betram Meier. "Wie oft verfangen wir uns im Netz unserer engmaschigen Ideen, die dem Heiligen Geist wenig Raum lassen!" Daher seine Bitte: "Kommunizieren wir weniger in geschlossenen Kreisen mit unseren 'Lieblingsmenschen'; weiten wir unseren Horizont, indem wir Impulse aus anderen Ländern und Kulturen an uns heranlassen und aufgreifen."