Der 36-Jährige brachte es auf gut 2,3 Promille, nachdem die Polizei seine Tour beendet hatte. Strafanzeige wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs.
(ty) Handfeste strafrechtliche Konsequenzen drohen einem Kapitän, den Beamte von der Wasserschutzpolizei aus Beilngries und der Polizeiinspektion aus Kelheim in den Abendstunden des gestrigen Ostermontags an der Schleuse bei Riedenburg-Haidhof (Kreis Kelheim) aus dem Verkehr gezogen haben. Denn der 36-Jährige hatte in total besoffenem Zustand ein 80 Meter langes, unter rumänischer Flagge laufendes Güter-Motor-Schiff gesteuert. Bei der Tour auf dem Main-Donau-Kanal war der Frachter zwei Mal gegen den Ufer-Bereich geknallt, konnte schließlich nur noch mit fremder Hilfe aus der misslichen Lage befreit werden. Mehr als 2,3 Promille erbrachte ein Atem-Alkohol-Test bei dem rumänischen Schiffsführer, dessen Weiterfahrt gestoppt wurde. Er hat sich jetzt wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs zu verantworten.
Wie aus dem Bericht der Wasserschutzpolizei hervorgeht, hatte der stark alkoholisierte 36-Jährige, der mit seinem Güterschiff von Dietfurt talabwärts in Richtung Riedenburg unterwegs war, für Unfälle gesorgt. Das Schiff sei zunächst schon durch seine "untypische Fahrweise" aufgefallen. Kurz vor dem Riedenburger Ortsteil Meihern sei es gegen das linke Kanal-Ufer geprallt. Nach dieser Kollision habe der 36-Jährige seinen Frachter noch selbst wieder befreien können. Kurz nach Deising, ebenfalls ein Ortsteil von Riedenburg, sei der Frachter erneut vom Kurs abgekommen. Diesmal sei er mit dem rechten Ufer kollidiert. "Ein dahinter fahrendes Güter-Motor-Schiff kam dem auf Grund gelaufenen Schiff zur Hilfe und zog es zurück ins Fahrwasser", berichtet die Polizei.
Die Besatzung dieses Schiffs habe dann eine starke Alkoholisierung bei dem 36-jährigen Schiffsführer bemerkt. Deshalb sei der Mann an der Weiterfahrt gehindert worden. Die Besatzung kuppelte laut Polizei daraufhin das nun führerlose Schiff seitlich an ihr Schiff und brachte es auf diese Weise zur Schleuse bei Riedenburg. Dort sei der betrunkene Schiffsführer von Beamten der Wasserschutzpolizei aus Beilngries und der Polizeiinspektion aus Kelheim in Empfang genommen worden. Hier erfolgte der eingangs genannten Atem-Test, der über 2,3 Promille ans Licht brachte. Angesichts dieses Pegels musste der Mann anschließend auch eine Blutentnahme über sich ergehen lassen.
Außerdem habe der Rumäne wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs eine finanzielle Sicherheits-Leistung entrichten müssen. Laut Polizei ging es hier um einen dreistelligen Euro-Betrag. Dann konnte der Mann seinen Rausch ausschlafen. Am heutigen Dienstag könne der Schiffsführer, sobald er ausgenüchtert sei, seine Tour fortsetzen. Ob an dem zwei Mal gerammten Ufer des Main-Donau-Kanals ein Sachschaden entstanden sei, müsse durch die zuständige Behörde, das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt, erst noch ermittelt werden.