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Im vergangenen Jahr sind im Kreis Pfaffenhofen rund 920 Wohnungen neu errichtet worden. Für heuer warnt die IG-Bau allerdings aus mehreren Gründen vor einem Abwärts-Trend.

(ty) Neues Wohnen im Kreis Pfaffenhofen: Im vergangenen Jahr wurden im Landkreis Pfaffenhofen insgesamt 917 Wohnungen neu gebaut – darunter 362 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Das sind 267 Wohnungen mehr als im Vorjahr. Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihen- und Mehrfamilienhäuser: Insgesamt investierten die Bauherren im vergangenen Jahr im Kreis Pfaffenhofen rund 200,3 Millionen Euro für den Wohnungs-Neubau. Diese Zahlen teilte die Industrie-Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) heute mit. Sie beruft sich dabei auf aktuelle Daten des statistischen Bundesamts.

Für das laufende Baujahr warnt der IG-Bau-Bezirks-Vorsitzende Harald Wulf allerdings vor einem Abwärts-Trend: "Bauvorhaben werden auf Eis gelegt. Denn hohe Baukosten treffen auf hohe Zinsen und hohe Hürden beim Bauen durch staatliche Auflagen und Vorschriften", erklärt er. "Das ist ein toxischer Mix für den Wohnungsbau." Die Kaufpreise beim Neubau seien längst "aus den Fugen geraten", sagt Wulf, und die Mieten "klettern enorm nach oben" – vor allem bei neu gebauten Wohnungen. Entscheidend sei jetzt, was gebaut werde, so der Gewerkschafter: "Die Wohnungen müssen zur Lohntüte der Menschen passen." Es komme darauf an, vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen zu bauen unterstreicht Wulf.

Gebraucht werde jetzt ein "Booster für den Neubau" von sozialen und bezahlbaren Wohnungen. Wulf appelliert an die hiesigen Bundestags-Abgeordneten, sich in Berlin für ein "massives Aufstocken der Fördergelder" stark zu machen. Aber auch das Land Bayern sei mehr gefordert, findet der Gewerkschafts-Funktionär. "Für mehr Sozialwohnungen und für mehr bezahlbare Wohnungen muss der Staat, müssen Bund und Länder, bis 2025 mindestens 72 Milliarden Euro in die Hand nehmen", postuliert Harald Wulf. Der Gewerkschafter beruft sich dabei auf Berechnungen von zwei Wohnungsbau-Studien, die die IG-Bau beim Pestel-Institut (Hannover) und beim Bauforschungs-Institut Arge (Kiel) mit in Auftrag gegeben habe.

Konkret werde ein Sondervermögen von 50 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau benötigt. "Nur dann kann es noch klappen, bundesweit 100 000 Sozialwohnungen pro Jahr zu bauen", so der Gewerkschafter weiter. Zusätzlich seien 22 Milliarden Euro für den Neubau von 60 000 bezahlbaren Wohnungen dringend erforderlich. Davon profitiere schließlich auch der Kreis Pfaffenhofen, betont er. Außerdem dränge die IG-Bau auf ein "schlankeres Baugesetzbuch". Wulf erklärt: "Es geht um das Durchforsten von Gesetzen, Verordnungen und Normen, auf das die Branche seit Jahren wartet. Das muss jetzt passieren – und nicht irgendwann im nächsten Jahr."


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