Ukrainische Eltern waren in München zum Telefonieren ausgestiegen. Der Zug fuhr dann mit ihrem Kleinkind, aber ohne sie weiter.
(ty) Wohl einen riesigen Schock haben zwei Bahn-Reisende ukrainischer Herkunft am gestrigen Nachmittag erlebt. Denn aufgrund einer Unachtsamkeit haben sie ihre erst ein Jahr alte Tochter im Zug zurückgelassen. Das geht aus einer aktuellen Presse-Mitteilung der Bundespolizei hervor. Als die beiden, die sich auf einer Bahn-Reise nach Prag befanden, am Hauptbahnhof in München zum Telefonieren den Zug kurzzeitig verließen, sei dieser unvermittelt weitergefahren – mit ihrer Kleinen im Kinderwagen. Doch glücklicherweise hatte der Vorfall dank der Zusammenarbeit der Polizei-Behörden und des Bahn-Unternehmens für die Familie ein Happy-End.
Gegen 14.50 Uhr seien die beiden Ukrainer bei der Wache der Münchner Bundespolizei-Inspektion am Hauptbahnhof erschienen, erklären die Ordnungshüter in ihrem Bericht. Ihren Schilderungen zufolge wollten die beiden Ukrainer im Zug mit der Nummer ALX 363 (RE25) in die tschechische Hauptstadt reisen. Zum Telefonieren hätten die beiden Erwachsenen den Zug aber verlassen. "Als sie am Bahnsteig standen, schlossen sich die Türen und der ALX fuhr – mit der einjährigen Tochter im Zug – ab", ist im Polizei-Bericht zu lesen. Recherchen der Gesetzeshüter ergaben, dass der nächste planmäßige Halt dieses Zuges um 15.08 Uhr in Freising war.
Streifenbeamten von der Polizeiinspektion aus Freising wurden informiert – und konnten vor Ort das Kind dann auch entgegennehmen. "Zuvor war Rücksprache mit dem Zugbegleiter der Länderbahn gehalten worden, der nach dem Kleinkind, das in einem Kinderwagen lag, schaute und sich im fahrenden Zug darum kümmerte", so die Bundespolizei. Im Zug habe sich zudem ein reisender Beamter des Polizeipräsidiums aus München des Kindes und der Gepäckstücke der Eltern angenommen.
In Freising übernahmen Beamte der Bundespolizei das einjährige Mädchen sowie das Gepäck und fuhren damit nach München. Dort übergaben sie schließlich das Kleinkind der 34 Jahre alten Mutter. "Gegen 16.20 Uhr war die Familien-Zusammenführung beendet und die Ukrainer konnten ihre Reise nach Prag fortsetzen", schilderte heute ein Sprecher der Bundespolizei-Inspektion aus der bayerischen Landeshauptstadt.