Nachdem der Modulbau im vergangenen Sommer eingeweiht worden war, geht der Ausbau nun in die nächste Runde.
(ty) Professor Walter Schober als Präsident der Technischen Hochschule von Ingolstadt (THI), der Oberbürgermeister von Neuburg an der Donau, Bernhard Gmehling, und der Leiter des staatlichen Bauamts von Ingolstadt, Thomas Sendtner, haben die Entwürfe für den weiteren Ausbau des Campus-Geländes in Neuburg vorgestellt. "Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung spielen dabei eine wichtige Rolle", fasst die THI zusammen. Nachdem der Modulbau im vergangenen Sommer "nach Rekordbauzeit" eingeweiht worden war, geht der Ausbau des Campus nun in die nächste Runde.
Dem Studien-Angebot der Fakultät "Nachhaltige Infrastruktur" entsprechend solle das Hochschul-Quartier auch baulich einer nachhaltigen Planung gerecht werden, so die THI. Den Angaben zufolge werden die Bestands-Gebäude aus dem 19. Jahrhundert vollständig in den Entwurf integriert und durch gezielte Eingriffe ergänzt. "Für die Neubauten werden überwiegend nachhaltige Materialien verwendet", wird betont. Das Konzept für das Areal setze auf freiräumliche Qualitäten, indem es den wertvollen Baumbestand auf dem Gelände erhalte.
Ein großer Bereich im Zentrum des Campus bleibe unversiegelt und biete als Campus-Wiese Aufenthalts-Flächen für die Studierenden und für das Stadt-Quartier. Bis zum dritten Quartal des laufenden Jahres werden die Pläne laut aktueller Mitteilung der THI weiterentwickelt sowie Kosten-Berechnungen erstellt. Diese werden schließlich dem Haushalts-Ausschuss des bayerischen Landtags zur Genehmigung vorgelegt. "Nach Genehmigung erfolgt 2025/26 eine Ausschreibung der Gewerke sowie die Vergabe; 2026/27 soll Baubeginn sein", kündigt die THI weiter an.
"In Neuburg entsteht ein hochattraktiver Campus, der nicht nur durch seine Nachhaltigkeit, sondern auch durch seine Großzügigkeit überzeugt", betonte Schober bei der Vorstellung der Entwürfe. Oberbürgermeister Gmehling ergänzte: "Es freut mich sehr, dass wir den Aufwuchs des THI-Campus Neuburg konsequent weiterverfolgen und das Gesamt-Angebot damit attraktiver wird. Immer bessere Bedingungen für die Studierenden machen den jungen Campus und Neuburg an der Donau als Studienort noch ansprechender. Wir sind stolze Hochschulstadt und freuen uns auf viele junge Menschen sowie eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Ingolstadt."
Bei der Planung wird das staatliche Bauamt von Ingolstadt von "GMP – Architekten von Gerkan, Marg und Partner" unterstützt. Das Konzept sehe einen autofreien Campus vor, der Studieren, Lernen, Forschen, Wohnen und Arbeiten vereine. Dabei bilden die Bestands-Gebäude den Rahmen für die Neubauten. Die denkmalgeschützten Wohn- und Wirtschafts-Gebäude an der Donauwörtherstraße werden für Verwaltungs-Zwecke und eine Kindertagesstätte umgenutzt. In der ehemaligen "Exerzierhalle" entsteht die Fakultäts-Bibliothek, das ehemalige "Badehaus" wird für Räume der Studierenden-Vertretung saniert. Ein Hörsaal-Gebäude, eine Mensa sowie Labor- und Forschungs-Räume werden neu errichtet. Ihre Holz-Hybrid-Bauweise greife die klassische Typologie der Altbauten auf und füge sich zeitgemäß ein.
Diese Neubauten bilden laut THI nördlich des ehemaligen Exerzierplatzes den "Hochschulplatz". Im Norden ebenerdig vom Campus-Vorplatz aus zu erreichen, trete er nach Osten und Süden als eigenständiges Sockelelement mit Treppen-Abstufungen hervor. Die Campus-Wiese schließe unmittelbar an die Mensa sowie die Bibliothek an und diene somit als Bindeglied zwischen den für Lehre und Forschung genutzten Neubauten und dem Hochschulplatz im Norden, dem studentischen Wohnen im Westen, dem Hochschul-Nukleus im Süden und den dahinter liegenden – an die Hochschul-Flächen angrenzenden – bestehenden Sport- und Kultur-Angeboten im Osten. Mit seiner Nähe zur Altstadt biete der Campus das Potenzial, das bisher überwiegend temporär genutzte Areal nachhaltig zu beleben und durch vielfältige Nutzungs-Optionen zu einem zentralen Bestandteil der Stadt zu werden.
Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (von links), Dekanin Professorin Jana Bochert, Kanzler Christian Müller, THI-Präsident Professor Walter Schober, Standort-Leiter Stefan Hoiczyk, Thomas Sendtner vom staatlichen Bauamt in Ingolstadt und Prodekan Professor Oliver Blask.