Hintergrund ist die Sanierung des Ostviertels. Sollten sich aber nicht genügend Anschluss-Nehmer finden, stehe das Projekt auf der Kippe.
(ty) Im Zuge der Sanierung des Ostviertels in Pfaffenhofen planen die Stadtwerke nach eigenem Bekunden den Ausbau des benachbarten Fernwärme-Netzes. "Die Eigentümer sollen die Möglichkeit erhalten, sich mit ihrem Grundstück und Gebäude an ein erweitertes Fernwärme-Netz anzuschließen", heißt es in einer heute veröffentlichten Presse-Mitteilung des Kommunal-Unternehmens. Allerdings wird betont: Sollten sich nicht genügend Anschluss-Nehmer dazu entschließen, stehe das Projekt auf der Kippe. Die unten gezeigte Karte veranschaulicht das anvisierte Gebiet.
"Derzeit arbeitet Pfaffenhofen an der Schaffung einer kommunalen Wärme-Planung", erklären die Stadtwerke. Eine große Herausforderung sei: Die Bundesregierung habe Anfang des Jahres ein Wärme-Planungs-Gesetz und ein Gesetz zur Nutzung erneuerbarer Energien (GEG) beschlossen, die dazu beitragen sollen, die Klimaziele im Jahr 2045 zu erreichen. "Diese Gesetze greifen auch unmittelbar in die zukünftige Energie-Versorgung von Neu- und Bestands-Gebäuden ein." Denn wenn Städte wie Pfaffenhofen die kommunale Wärmeplanung vorlegten und veröffentlichten, trete das neue Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) kurz darauf in Kraft.
Das Resultat, so fassen die Pfaffenhofener Stadtwerke zusammen: "Auch in Neubauten außerhalb von Neubau-Gebieten und in Bestands-Gebäuden muss dann jede neu eingebaute Heizung mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden – spätestens nach dem 30. Juni 2028." Das sei eine Anforderung, die das bereits existierende Wärme-Netz in Pfaffelleiten, das für den Anschluss der Gebäude im Sanierungs-Gebiet "Ostviertel III" erweitert werden soll, mit 64 Prozent bereits heute nahezu erfülle, so das Kommunal-Unternehmen.
"Durch die anteilige Nutzung von Biomethan sind wir dort bereits heute schon nahe den gesetzlichen Anforderungen für neue Wärme-Netze", erklärt Thomas Wiringer vom Vorstand der Stadtwerke. "Schließen wir heute Bestand-Gebäude an das erweiterte Netz an, können sich die Eigentümer sicher sein, dass wir permanent an der Optimierung der Dekarbonisierung der Netze arbeiten." Er betont: "Dass dabei die immer strenger werdenden gesetzlichen Vorgaben für die angeschlossenen eigenen vier Wände der Bevölkerung erfüllt werden, ist daher immer sichergestellt."
Ob die Versorgung der Gebäude innerhalb des Sanierungs-Gebiets "Ostviertel III" mit Fernwärme auch ökonomisch realisiert werden kann, wird nach Angaben der Stadtwerke "derzeit geprüft". Das Kommunal-Unternehmen benötigt nach eigenen Angaben "eine entsprechende Anzahl von Eigentümern, die sich bereits heute entschließen, sich an das neu zu verlegende Netz anschließen zu lassen". Ob dies passiere, "werden die kommenden Tage zeigen".
Anvisierte Fernwärme-Erweiterung im "Ostviertel III": Im Rahmen der Sanierung können sich die Eigentümer an das erweiterte Fernwärme-Netz "Pfaffelleiten" anschließen lassen.