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Betriebsrat fordert unter anderem: Auslastung der Stammwerke, Erhalt des Mehrschicht-Systems, nachhaltige Personal-Planung, klare Modell-Politik, flexible Technologie-Strategie und Verlängerung der Beschäftigungs-Sicherung über 2029 hinaus.

(ty) Bei der vierten und letzten Betriebs-Versammlung dieses Jahres im Audi-Werk in Ingolstadt hat der Betriebsrat klare Forderungen für die Gespräche mit dem Unternehmen über die Zukunft des Auto-Herstellers gestellt. In diesem Zusammenhang überreichte der Betriebsrats-Vorsitzende Jörg Schlagbauer dem Vorstand auch einen Ordner mit gesammelten Ideen aus der Belegschaft, um das Unternehmen fitter zu machen. Vorstands-Mitglied Gerd Walker versprach: "Wir werden Audi wieder zu alter Stärke führen."

Rita Beck, stellvertretende Betriebsrats-Vorsitzende am Audi-Standort Ingolstadt, führte durch die Versammlung, an der rund 5000 Beschäftigte in der voll besetzten Halle B und an den Außen-Standorten teilnahmen. Sie nutzte die Gelegenheit, um Geoffrey Bouquot zur künftigen Position als Vorstands-Mitglied für "Technische Entwicklung" zu gratulieren. Bei den Audi-Mitarbeitern bedankte sie sich für deren großes soziales Engagement im Rahmen der karitativen Weihnachts-Aktionen des Betriebsrats.

"Bei unserer Wunschbaum-Aktion für sozial benachteiligte Kinder, auf dem sozialen Weihnachtsmarkt und auch bei der jährlichen Weihnachts-Spende der Audi-Belegschaft zeigt sich die Hilfsbereitschaft der Audianerinnen und Audianer ganz deutlich", so Beck. "Wir freuen uns wirklich sehr, dass wir als Audi Familie einen solchen sozialen Beitrag für unsere Region leisten können."

In seinem Bericht erklärte der Betriebsrats-Vorsitzende Jörg Schlagbauer, dass das Unternehmen aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation nun offiziell die Überarbeitung der 2019 geschlossenen Grundsatz-Vereinbarung "Audi.Zukunft" angestoßen habe. "Wir sind mit dem Vorstand in Gesprächen, aber noch nicht in konkreten Verhandlungen", erklärte Schlagbauer.

"Wir erwarten uns im Rahmen der Diskussionen eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit, um gemeinsam das Beste für die Beschäftigten und das Unternehmen bewirken zu können", so der Betriebsrats-Chef weiter. Ziel sei es, das Unternehmen gemeinsam wieder nach vorne zu bringen. "Dafür brauchen wir klare Strukturen, schnellere Entscheidungsfindung, effiziente Prozesse und mehr Wertschöpfung", forderte Schlagbauer. Botschaft aus dem Betriebsrats-Gremium: "Wir brauchen eine nachhaltige Zukunfts-Strategie und wieder mehr Audi im Audi."

Schlagbauer definierte bereits vor Beginn möglicher Verhandlungen die konkreten Forderungen und strategischen Ziele des Betriebsrats, um die Weiterentwicklung von Audi nachhaltig und zukunftsorientiert angehen zu können. Dazu gehören demnach neben einer langfristigen Standort-Entwicklungs-Strategie unter anderem die Auslastung der Stammwerke in Ingolstadt und Neckarsulm, der Erhalt des Mehrschicht-Systems, eine nachhaltige Personal-Planung, eine klare Modell-Politik, eine flexible Technologie-Strategie sowie eine Verlängerung der Beschäftigungs-Sicherung über das Jahr 2029 hinaus.

In diesem Zuge betonte Schlagbauer erneut, dass es bei Audi keine betriebs-bedingten Kündigungen geben werde, dies habe auch der Vorstand zugesagt. Zusätzlich hatte der Betriebsrat bereits bei der Betriebs-Versammlung im Oktober die Belegschaft dazu aufgefordert, eigene Ideen einzureichen, die Audi für die Zukunft fitter machen sollten. Das Ergebnis überreichte der Betriebsrats-Chef nun stellvertretend für die Audianer als gesammeltes Werk an den Vorstand

"Wir stehen zu Audi und wir fühlen uns als Belegschaft verantwortlich für unsere vier Ringe", betonte Schlagbauer und erläuterte an die Adresse der Vorstands-Mitglieder: "In diesem Ordner finden Sie zahlreiche Vorschläge, wie Geld gespart, aber auch zusätzliches Geld verdient werden kann. Die Belegschaft steht hinter Ihnen und unterstützt Sie in dieser herausfordernden Zeit. Im Gegenzug erwarten wir, dass jetzt keine voreiligen Sparmaßnahmen ergriffen werden, die Audi langfristig schaden könnten." 

Den Situations-Bericht des Unternehmens lieferte Gerd Walker, als Vorstands-Mitglied federführend verantwortlich für Produktion und Logistik. "Wir werden Audi wieder zu alter Stärke führen", versicherte er. "Dafür werden wir Prozesse vereinfachen und Fahrzeuge deutlich schneller entwickeln, darüber sind wir uns einig. Mit der Audi-Agenda haben wir bereits im vergangenen Jahr Schwerpunkte definiert und viele Maßnahmen auf den Weg gebracht", betonte er.

"Nun geht es darum, zunächst ein gemeinsames Verständnis über die notwendigen Strukturen, Abläufe und unsere Ziele zu erreichen und daraus Maßnahmen abzuleiten", führte Walker weiter aus. Er unterstrich: "Über allem steht das Ziel, Audi für die Zukunft auszurichten und umzubauen, damit wir deutlich schneller und flexibler werden."

Insgesamt vier Mal im Jahr finden bei Audi solche Betriebsversammlungen statt, die damit auch ein fester Bestandteil der jährlichen Termin-Planung sind. Diese Betriebs-Versammlungen dienen einerseits der umfassenden Information der Beschäftigten über die Tätigkeit des Betriebsrats-Gremiums und geben der Belegschaft andererseits auch Aufschluss über die Situation des Unternehmens.


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