Jugendamt des Landkreises bietet digitale Info-Veranstaltungen für Interessierte an. Die erste findet am kommenden Donnerstag statt.
(ty) Im Kreis Pfaffenhofen werden Familien gesucht, die Interesse haben, ein Pflegekind bei sich aufzunehmen. Vor diesem Hintergrund werden in diesem Jahr vier digitale Informations-Veranstaltungen angeboten. Die erste findet laut Mitteilung des Landratsamts am kommenden Donnerstag, 20. März, statt. Weitere Termine gibt es am 12. Juni, am 18. September und am 20. November. Beginn ist jeweils um 17 Uhr. Anmeldungen dazu sind per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich. Über diese E-Mail-Adresse kann man auch Kontakt mit dem Pflegekinder-Dienst aufnehmen und ein unverbindliches, individuelles Gespräch vereinbaren.
"Es gibt zahlreiche Gründe, warum Kinder nicht mehr bei ihren Eltern leben können", heißt es aus dem Landratsamt: "Häufig sind sie in ihrer Herkunfts-Familie mit psychischen Krankheiten, Sucht-Problemen, Gewalt-Erfahrungen, Traumatisierungen oder persönlichen Lebenskrisen der Eltern konfrontiert." In solchen Situationen seien die Eltern nicht in der Lage, die Erziehung, Betreuung und Versorgung ihrer Kinder zu gewährleisten. Besonders für jüngere Kinder sei es in diesen schwierigen Lebenslagen entscheidend, ein liebevolles Zuhause in einer Pflegefamilie zu finden. Der Pflegekinder-Dienst des Jugendamts des Landkreises Pfaffenhofen habe es sich zur Aufgabe gemacht, für diese Kinder einen sicheren und geborgenen Familienplatz zu finden.
"Um möglichst vielen Kindern das Aufwachsen in einem familiären Umfeld zu ermöglichen, sind die Fachkräfte stets auf der Suche nach geeigneten Pflegefamilien", erklärt die Kreis-Behörde. Pflegefamilien können den Angaben zufolge Familien, Paare oder Einzelpersonen sein, die ein Kind vorübergehend, in Form von Bereitschaftspflege, oder auf Dauer bei sich aufzunehmen. "Bereitschafts-Pflegefamilien nehmen Kinder in Notsituationen für eine begrenzte Zeit auf, in der die weiteren Perspektiven geklärt werden." Eine wichtige Voraussetzung sei hierbei die hohe Flexibilität. "Vollzeit-Pflegefamilien bieten Kindern für einen längeren Zeitraum oder dauerhaft ein Zuhause."
Besonders in schwierigen Lebensphasen bräuchten die Kinder für ihre weitere Entwicklung Erwachsene, die ihnen ein stabiles Familien-System böten und Sicherheit vermittelten, wird betont. Pflege-Eltern zu sein, das bedeute, dem zunächst fremden Kind beizustehen, geduldig und empathisch zu begegnen sowie Verständnis und Toleranz für die Situation des Kindes und dessen Herkunfts-Familie aufzubringen. "Pflegekinder bringen ihre ganz eigene und individuelle Geschichte mit", wird unterstrichen. "Häufig haben sie bereits in frühem Alter Beziehungs-Abbrüche erlebt und müssen mit Trennung und Verlust umgehen."
Pflegekinder großzuziehen, das "ist eine herausfordernde Aufgabe und bedarf viel Geduld und Einfühlungs-Vermögen", erklärt das Landratsamt. "Begleitet und unterstützt werden die Pflegefamilien dabei stets von den Fachkräften des Pflegekinder-Dienstes", wird versichert. Die Pflegefamilien gäben den Kindern "Sicherheit und Orientierung, wenn diese sie am dringendsten benötigen und tragen so maßgeblich zu einer positiven Entwicklung bei". Die eingangs genannten digitalen Info-Abende waren im vergangenen Jahr in der Region 10 ins Leben gerufen worden, um neue Familien für diese wichtige Aufgabe zu gewinnen.
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