Der LBV ruft bayernweit zur Teilnahme an der traditionellen Aktion auf, die ab diesem Freitag und bis einschließlich Sonntag läuft.
(ty) Ab diesem Freitag, 9. Mai, und bis Sonntag, 11. Mai, lädt der bayerische Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) im Rahmen der "Stunde der Gartenvögel" wieder dazu ein, eine Stunde lang die Vögel im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu beobachten und dann die höchste Anzahl jeder Vogelart, die binnen dieser Stunde gleichzeitig beobachtet wurde, zu übermitteln. "Jede Meldung hilft uns, Bayerns Vogelwelt besser zu verstehen", sagt LBV-Vogel-Expertin Angelika Nelson. Die "Stunde der Gartenvögel" ist eine gemeinsame Aktion des LBV und seines bundesweiten Partners "Nabu". Das Online-Formular zum Mitmachen gibt es unter www.sdg.lbv.de.
Im Rahmen der "Stunde der Gartenvögel" können Natur-Begeisterte mit etwas Glück auch den Hausrotschwanz, den "Vogel des Jahres 2025", entdecken. Er ist zurück aus seinem Winter-Quartier und fliegt auf der Jagd nach Insekten durch Gärten und Parks. Beim Bestimmen lohnt sich genaues Hinschauen: "Auf den ersten Blick können sich der Hausrotschwanz und sein naher Verwandter, der Gartenrotschwanz, sehr ähnlich sehen", sagt Nelson. Beide Arten haben einen auffälligen rostroten Schwanz. Das Männchen des Hausrotschwanzes wirke jedoch insgesamt dunkel, mit einer grauen bis rußschwarzen Kehle und Brust. Im Gegensatz dazu habe der Gartenrotschwanz einen weißen Stirnfleck und einen orangerot gefärbten Bauch.
Besonders knifflig sei die Unterscheidung bei den Weibchen: Die Hausrotschwänzin erscheine mausgrau, während der weibliche Gartenrotschwanz eher beige-braun gefärbt sei und eine leicht orangefarbene Brust habe. "Ein verlässliches Unterscheidungs-Merkmal sei der Gesang: Der Hausrotschwanz singe neben melodischen Tönen auch knirschende und kratzige Elemente, während der Gartenrotschwanz mit einem melodiösen, klaren Gesang auf sich aufmerksam mache.
im Rahmen der "Stunde der Gartenvögel" können Teilnehmer laut LBV auch Vögel melden, die sie zwar nicht gesehen, aber eindeutig am Gesang erkannt haben. Dabei könnten Apps behilflich sein, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz die Vogelstimmen erkennen. "Apps zur Bestimmung von Vogelstimmen sind eine wertvolle Unterstützung – gerade, wenn sich die Vögel jetzt im Mai im dichten Grün verstecken", sagt die LBV-Expertin Nelson, betont aber zugleich: "Trotzdem sollte man die vorgeschlagenen Ergebnisse immer kritisch hinterfragen und am besten mit einer Beobachtung absichern."
Der LBV bittet heuer außerdem darum, ein Augenmerk auf Schwalben zu richten. Im vergangenen Herbst seien viele der Flugkünstler aufgrund von anhaltendem Starkregen verhungert oder erfroren. "Nach den dramatischen Verlusten im letzten Herbst wollen wir jetzt wissen, wo und wie viele Mehl- und Rauchschwalben durch die Lüfte sausen", so Nelson.
Die Beobachtungen vom Zähl-Wochenende können Teilnehmer laut LBV-Angaben bis zum 19. Mai online unter www.sdg.lbv.de oder per Post melden. Auf der Internet-Seite seien ab dem ersten Zähltag fortlaufend aktualisierte Zwischenstände abrufbar, die nach Landkreisen und Regierungsbezirken gefiltert werden könnten. Unter allen Teilnehmenden verlost der LBV nach eigenem Bekunden hochwertige Preise.
Ihre eigene Artenkenntnis könnten Teilnehmer ebenfalls online testen und erweitern: Unter www.lbv.de/vogelquiz gebe interaktive Quiz-Fragen zu Aussehen und Stimmen der häufigsten Gartenvögel. Passend zur "Stunde der Gartenvögel" lade der LBV zum Foto-Wettbewerb ein. Gesucht werden dabei die schönsten Aufnahmen von Gartenvögeln im Freistaat. Weitere Infos dazu gibt es unter diesem Link.