Für sechs Monate übernimmt sie die Leitung der Dienststelle. Sie tritt die Nachfolge von Florian Muhr an, der im vergangenen halben Jahr das Sagen hatte.
(ty) Die Polizeiinspektion in Geisenfeld steht ab dem morgigen Mittwoch unter neuer Leitung: Chefin ist dann Nadine Aichinger. Das wurde heute aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord bekannt gegeben. Die 29 Jahre alte
Polizeihauptkommissarin wird den Angaben zufolge ab 1. Oktober im Rahmen des Förder-Verfahrens für den Aufstieg in die vierte Qualifikations-Ebene (QE) für die nächsten sechs Monate dieser Dienststelle vorstehen. Sie tritt damit die Nachfolge von Polizeioberkommissar Florian Muhr an, der die Inspektion – ebenfalls im Rahmen seiner Führungsbewährung – ein halbes Jahr lang geleitet hatte.
Um sich voll und ganz ihrer Tätigkeit im Landkreis Pfaffenhofen widmen zu können, habe sich die eigentlich in Fürstenfeldbruck lebende Nadine Aichinger bereits ein Zimmer in der Nähe ihrer "Dienststelle auf Zeit" genommen. Die 29 Jahre alte Unterfränkin freut sich nach eigenem Bekunden auf ihre neuen Aufgaben sowie auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in Geisenfeld. An ihrer künftigen Wirkungsstätte trägt sie nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord die Personal-Verantwortung für mehr als 40 Bedienstete und ist für die Sicherheit von rund 50 000 Einwohnern im nördlichen Kreis Pfaffenhofen zuständig.
Mit einer Verkehrs-Kontrolle fing alles an
Fragt man Aichinger, die im Jahr 2013 – gleich nach ihrem Abitur am Julius-Echter-Gymnasium in Elsenfeld (Kreis Miltenberg) – zur Polizei gegangen ist, wie es damals zu dieser Berufswahl gekommen war, dann kann die Antwort so manchen zum Schmunzeln bringen: Sie sei zufällig mit ihrer ganzen Familie während einer Autofahrt in eine Verkehrs-Kontrolle geraten. Als die Überprüfungen dann beendet gewesen seien, sei Nadine Aichinger von ihrer Mutter gefragt worden, ob Polizistin nicht auch etwas für sie wäre. Sie habe dann ernsthaft überlegt und sich ausführlich über das Berufsbild informiert. Dabei habe sie immer mehr festgestellt, dass die Mutter wohl absolut richtig gelesen sei.
Einen Beruf zu erlernen, bei dem Teamgeist gefordert sei, man sich für Sicherheit und Ordnung in der Gesellschaft einsetzen könne, Abwechslung erfahre und Verantwortung übernehmen dürfe – das seien die ausschlaggebenden Aspekte für ihre Berufswahl gewesen. Noch heute denkt die mittlerweile 29-Jährige nach eigenen Worten sehr gerne an ihr Schüler-Praktikum in ihrer Heimat, bei der Polizeiinspektion in Obernburg am Main, zurück. Der starke Zusammenhalt, das vertrauensvolle Miteinander und der gelebte Teamgeist – das habe sie letztendlich darin bestärkt, sich für die Ausbildung als Polizeivollzugsbeamtin zu bewerben.
Studium in Fürstenfeldbruck
Auf ihrem bisherigen Berufsweg habe sie diesen Schritt nie bereut, betont sie. Sie habe viele Erfahrungen sammeln dürfen, die sie nicht missen wolle. Nadine Aichinger begann im September 2013 ihre Ausbildung für den Polizeivollzugsdienst (zweite Qualifikations-Ebene) bei der Bereitschaftspolizei in Sulzbach-Rosenberg, die sie 2016 erfolgreich abschloss. Der weitere berufliche Weg führte sie für ein Jahr zur Einsatzhundertschaft nach München, bevor sie im April 2017 zum Studium für die dritte Qualifikations-Ebene an der Hochschule für den öffentlichen Dienst –Fachbereich Polizei – in Fürstenfeldbruck zugelassen wurde.
"Im Anschluss hat die erfolgreiche Studienabgängerin mehrere herausfordernde Verwendungen bei der bayerischen Polizei kennengelernt und dabei die unterschiedlichsten Aufgaben mit Bravour gemeistert", heißt es aus dem in Ingolstadt ansässigen Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. "So war sie für zwei Jahre auf einem Münchner Großstadt-Revier als stellvertretende Dienstgruppen-Leiterin eingesetzt und erweiterte in den darauf folgenden Jahren in der Polizei-Abteilung des bayerischen Staatsministeriums des Innern und später im bayerischen Landeskriminalamt ihre Verwendungsbreite."
Nun leitet sie für ein halbes Jahr die Polizeiinspektion in Geisenfeld. Im Rahmen ihres Antritts-Besuchs im Polizeipräsidium Oberbayern-Nord bedankte sie sich kürzlich bei der hiesigen Polizeipräsidentin Kerstin Schaller für das ihr entgegengebrachte Vertrauen. Sie freue sich auf die bevorstehenden, neuen dienstlichen Herausforderungen. Schaller wünschte der neuen Dienststellen-Chefin alles Gute, Glück und viele Erfahrungen für ihren weiteren dienstlichen Weg. Bei Polizeioberkommissar Florian Muhr, der ein halbes Jahr die Dienststelle in Geisenfeld geführt hatte, bedankte sie sich und wünschte ihm für seinen dienstlichen Weg weiterhin viel Erfolg und alles Gute.