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Vorbildliches Engagement: Die nach dem Krieg errichtete Maria-Hilf-Kapelle im Manchinger Ortsteil Lindach wurde jetzt in 650 ehrenamtlichen Arbeitsstunden umfangreich renoviert und verschönert

(geu) Auf dem Weg von Manching nach Westenhausen liegt nördlich der Schnellstraße B 16 der Ortsteil Lindach. Im letzten Kriegsjahr, am 23. Oktober 1944, erfuhr der Ort seinen schwersten Angriff. Etwa 25 Bomben gingen auf ihn nieder, jedoch ohne größeren Schaden zu verursachen, da nur eine einzige Bombe einen Geräteschuppen und einen Schweinestall traf. Zum Dank, im Krieg verschont geblieben zu sein, wurde mitten im Dorf die Maria-Hilf-Kapelle erbaut und am 9. Oktober 1949 durch Pfarrer Otto Frei geweiht. Auch heute wird sie noch häufig besucht. Da die Jahrzehnte seither auch an der Kapelle nicht spurlos vorübergegangen sind, beschloss man, sie zu renovieren und zu verschönern.

So begann ein ehrenamtliches Großprojekt. Die „Hatschnwanderer Manching“, ein Zusammenschluss junggebliebener hiesiger Rentner,  erklärten sich bereit, die Kapelle zu restaurieren. Die Materialien wurden von den Geldspenden gekauft, die über die Jahrzehnte hinweg für die Erhaltung des kleinen Gotteshauses gesammelt worden waren.

Von 12. Juni bis 31. Juli arbeiteten unter der Leitung von Koordinator und Organisator Richard Krammer 16 Männer und fünf Frauen an der Erneuerung der Kapelle.
Innerhalb von sechs Wochen wurden dabei zirka 650 Arbeitsstunden ehrenamtlich geleistet, wie die Gemeindeverwaltung mitteilt. Dabei wurden die „Hatschnwanderer“ von den Lindacher Bürgern sowohl mit Essen und Getränken als auch mit Wasser, Strom und Geräten versorgt. „Der Zusammenhalt war enorm“, lobt man im Rathaus.

Nach getaner Arbeit: Die "Hatschnwanderer Manching“ mit allen Helfern beim Abschlussfest vor der neu renovierten Maria-Hilf-Kapelle in Lindach. Mit auf dem Bild Bürgermeister Herbert Nerb (mit Krawatte). 

Die gesamte Kapelle wurde innen gereinigt und außen mit Tiefengrund behandelt und komplett neu gestrichen. Das Dach, das teilweise mit vier Zentimeter starkem Moos bewachsen war, wurde gereinigt und einige morsche Dachlatten wurden ausgetauscht. Ebenso erhielt der Vorbau neue Dachrinnen und einige Stellen mussten komplett neu verputzt werden.

Das Kreuz am Glockenturm wurde mit Goldbronze gestrichen und restauriert, die Fenstergläser sind ausgetauscht und die Gitter neu gestrichen. Auch die Eingangstüre bekam einen neuen Anstrich. Der Innenraum erfuhr eine komplette Reinigung: Wände, Bänke samt Sitzauflagen, Altar, Schränke, Leuchter und Tücher – alles wurde liebevoll gereinigt oder gleich komplett erneuert.

Unterstützung erfuhren die „Hatschnwanderer“ auch durch den gemeindlichen Bauhof, der mit einem Bagger die wild gewachsenen Sträucher und den starken Efeuwuchs um die Kapelle entfernte sowie den Randstein im Eingangsbereich verlegte.
Darüber hinaus wurden durch die ehrenamtlichen Helfer die Bäume zugeschnitten, neuer Rasen gesät und zusätzlich zwei kleine Buchsbäumchen am Eingangsbereich gesetzt. Einen runden Abschluss bilden die beiden neuen Granit-Säulen am Eingang der Kapelle.

Trotz mancher schweißtreibender Arbeit wurde mit Elan angepackt und schließlich auch mit Stolz die neu renovierte Kapelle in Augenschein genommen. Nach Abschluss der Arbeiten Ende Juli trafen sich nun alle Helfer und Nachbarn, um gemeinsam das vollendete Werk mit Rückgabe der Schlüssel wieder an den Eigentümer der Kapelle, den Markt Manching, vertreten durch Bürgermeister Herbert Nerb (FW), zu übergeben. „Ein herzlicher Dank gilt allen Mitwirkenden, die sich an diesem Projekt beteiligt haben“, so die Gemeindeverwaltung. Walter Göppel aus Lindach lud alle zu einem Abschlussfest ein.

Die Kapelle ist in der Sommerzeit ab sofort täglich von früh bis abends wieder geöffnet. 
Am 7. Oktober um 18 Uhr wird in Lindach mit Pfarrer Peter Wagner eine Messe zum Abschluss und als Dank für die ehrenamtlichen Renovierungsarbeiten gefeiert.


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