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Der 61-Jährige aus Baar-Ebenhausen sitzt seit 2019 im Kreistag und war schon Landrats-Kandidat. Sozialdemokraten freuen sich über "substanzielle Stärkung".

(ty) Die politische Landschaft im Kreis Pfaffenhofen erlebt einen prominenten Wechsel: Norbert Ettenhuber (61) aus Baar-Ebenhausen, langjähriger Kreisrat sowie in den Jahren 2011 und 2017 jeweils Landrats-Kandidat der Grünen, hat seine politische Heimat verlassen und schließt sich mit sofortiger Wirkung den Sozialdemokraten im Landkreis an. Das wurde am heutigen Freitag per Presse-Mitteilung bekannt gegeben. Ettenhuber werde künftig die Kreistags-Fraktion der SPD verstärken und bei der Kommunalwahl im März auf der SPD-Liste für den Kreistag kandidieren. 

"Der Wechsel kann als deutliches Signal in Vorbereitung auf den kommenden Kommunalwahlkampf gesehen werden", heißt es in der heute veröffentlichten Mitteilung. Darin begründet Ettenhuber seine Entscheidung mit dem Verweis auf seine bisherigen Partei-Kollegen: "Der Grünen-Kreisvorstand hat entschieden, im kommenden Kommunalwahlkampf nicht mehr auf meine Expertise und meine über 11 000 Stimmen, die ich 2020 in die grüne Kreis-Fraktion einbringen konnte, zu setzen." Im Gegensatz dazu habe er mit dem SPD-Kreisvorsitzenden Markus Käser "sehr gute Gespräche" geführt.

"In der SPD spüre ich Aufbruch, Offenheit und echten Gestaltungswillen", so Ettenhuber. "Ich freue mich darauf, künftig als Sozialdemokrat mitzuwirken." Der 61-jährige Kommunalpolitiker, der auch in seiner Heimat-Gemeinde Baar-Ebenhausen politisch aktiv bleiben und erneut anpacken wolle, betont: Sein Verständnis von Politik sei es, "Probleme zu lösen und Verantwortung zu übernehmen" – was in der SPD "ausdrücklich gewünscht" sei. Die Landkreis-SPD wertet den Neuzugang "als substanzielle Stärkung". Käser, der den Wechsel nach eigenem Bekunden eng begleitet hat, hebt Ettenhubers Erfahrung hervor.

"Mit Norbert Ettenhuber gewinnt die SPD ein politisches Schwergewicht aus dem nördlichen Landkreis", sagt Käser. "Er bringt enorme kommunalpolitische Erfahrung, Bodenständigkeit und klare Werte mit." Der Kreischef der Sozialdemokraten verweist insbesondere auf die thematischen Schnittmengen: "Sein Blick auf soziale Gerechtigkeit, regionale Wirtschaftskraft und eine vernünftige Klimapolitik passt hervorragend zu uns. Der Wechsel Ettenhubers wird die Kreis-SPD thematisch breiter aufstellen und ihre Position in Umwelt-Fragen stärken." Der SPD-Kreisvorstand habe den Wechsel begrüßt – "einhellig und mit Freude".

Ettenhuber sitzt seit 2019 im Kreistag von Pfaffenhofen. Bei der Wahl im Mai 2017 war er als Landrats-Kandidat der Grünen angetreten. Die Bürger im Kreis Pfaffenhofen gaben damals ein unmissverständliches Votum ab. Martin Wolf (CSU) erhielt 74,56 Prozent der Stimmen und wurde auf beeindruckende Weise im Amt bestätigt. Und das trotz zweier Gegenkandidaten – und trotz der Tatsache, dass Wolf seit einem Unfall am 2. April mit schweren Verletzungen im Krankenhaus lag. Ettenhuber kam damals auf 12,78 Prozent, Franz Niedermayr (FDP) auf 12,66 Prozent. Bereits im Jahr 2011 war Ettenhuber in den Landrats-Wahlkampf gestartet – legte seine Kandidatur aber bald nieder, nachdem er in eine tätliche Auseinandersetzung verwickelt war. Das Ermittlungs-Verfahren gegen ihn wurde später eingestellt.


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