Logo
Anzeige
Anzeige

Laut IHK bleibt im Raum Ingolstadt-Pfaffenhofen jeder vierte Ausbildungsplatz frei – die Situation ist quer durch alle Branchen angespannt

(ty) Die Bewerberlücke in der oberbayerischen Wirtschaft nimmt, wie berichtet, nach Darstellung der IHK dramatische Ausmaße an. Zu Beginn des Ausbildungsjahrs sind in den Betrieben noch über 8000 von insgesamt rund 29 000 angebotenen Lehrstellen frei. Nimmt man nur die Region Ingolstadt-Pfaffenhofen in den Fokus, sieht es nicht besser aus. Zu Beginn des Ausbildungsjahrs sind in den Betrieben noch 521 von insgesamt 2100 angebotenen Lehrstellen frei. Damit bleibt laut Statistik der Arbeitsagentur jeder vierte Ausbildungsplatz unbesetzt. In Ingolstadt sind von 1364 gemeldeten Lehrstellen noch 258 unbesetzt. Im Kreis Pfaffenhofen wurden 736 Lehrstellen gemeldet, von denen noch 263 frei sind, wie die IHK mitteilt. 

„Die Ausbildungsbereitschaft unserer Unternehmen ist ungebrochen. Aufgrund der guten Konjunktur und des absehbaren Fachkräftemangels bieten sie immer mehr Lehrstellen an, es fehlt schlicht an den Bewerbern“, sagt Fritz Peters, Vorsitzender des IHK-Gremiums Ingolstadt-Pfaffenhofen.

Insgesamt treten mit Beginn des Ausbildungsjahres in Ingolstadt 987 und im Landkreis Pfaffenhofen 334 Jugendliche eine Lehre bei IHK-zugehörigen Unternehmen an, wie aus der Zwischenbilanz der IHK für München und Oberbayern mit Stand Ende August hervorgeht. Dies entspricht dem Niveau vom Vorjahr, als der IHK bis Ende August 969 neue Ausbildungsverträge in Ingolstadt und 322 im Kreis Pfaffenhofen gemeldet wurden.

„Der Mangel an Ausbildungsbewerbern wird ein immer größeres Problem, die Betriebe würden gern viel mehr Lehrstellen besetzen“, sagt Peters. „Die Azubis von heute sind die Fachkräfte von morgen. Der fehlende Nachwuchs beeinträchtigt das Wachstumspotenzial der Betriebe in allen Branchen.“ Der Fachkräftemangel werde gleichzeitig durch die Rente mit 63 weiter verschärft. Der IHK-Gremiumsvorsitzende begründet den Bewerberengpass mit sinkenden Schulabgängerzahlen sowie dem anhaltenden Trend zur Akademisierung. 

Die Situation sei quer durch alle Branchen angespannt und betreffe nicht nur klassische Problembranchen wie den Einzelhandel und die Gastronomie. „In Ingolstadt werden noch viele angehende Fertigungsmechaniker, Mechatroniker und Werkzeugmechaniker gesucht, im Landkreis Pfaffenhofen fehlt es an Bewerbern zum Anlagenmechaniker, Elektroniker und Metallbauer“, so Peters.

Dem großen Angebot an 258 freien Plätzen stehen laut Statistik der Arbeitsagentur in Ingolstadt nur 222 unversorgte Bewerber gegenüber. Im Kreis Pfaffenhofen kommen nur noch 67 Bewerber auf die 263 offenen Lehrstellen. Rechnerisch kommen auf jeden unversorgten Bewerber in der Region fast zwei unbesetzte Lehrstellen.

In Ingolstadt sind 396, im Landkreis Eichstätt 211 IHK-zugehörige Betriebe in der Ausbildung aktiv. Sie stehen für mehr als 50 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse. Über 1000 freie Lehrstellen in Oberbayern mit sofortigem Ausbildungsbeginn sind unter www.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden.

Weiterer Artikel zum Thema:

Mangelware Lehrling


Anzeige
RSS feed