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Betriebe in der Region tun sich zunehmend schwer, ihre Lehrstellen auch besetzen zu können 

(ty) Genau 20 junge Burschen und Mädchen stromern durch das Betriebsgelände der Gebrüder Peters, posieren für ein Foto, kleiden sich in einheitliche Peters T-Shirts.  Es ist der erste Tag ihrer Lehre. Und wenn es nach Fritz und Veronika Peters ginge, dann dürften es gerne mehr sein. „30 Lehrstellen hatten wir zu besetzten“, meint Fritz Peters, „wir sind froh, dass wir 20 besetzten konnten.“ Der Lehrling im Handwerksberuf ist zur Mangelware geworden. Und das wird sich so schnell auch nicht ändern.

„Wir liegen ein Drittel unter der Zahl, die wir eigentlich einstellen wollten“, so Fritz Peters, Firmenchef und IHK-Gremiumsvorsitzender für Ingolstadt und Pfaffenhofen, „dass es nicht so ist, das liegt zum einen an der Zahl der Bewerber, aber auch an der Qualifikation.“ Seine Firma, die über alle Lehrjahre gesehen 64 Auszubildende bei insgesamt 388 Mitarbeitern am Standort Ingolstadt beschäftigt, gehört dabei noch zu den privilegierten Betrieben. „Das wir überhaupt 20 bekommen haben, ist schon tolle Leistung. Viele Handwerksbetriebe stehen mit Nullkommanull da.“ Grund für die vergleichsweise komfortable Situation bei Gebrüder Peters ist das hervorragende Image der Firma und die hohe Ausbildungsqualität. „Da gehören wir sicher zu den Top fünf in der Region“, so Fritz Peters.

Der demografische Wandel und der Trend zu weiterführenden Schulen und zum Studium macht es den Handwerksbetrieben zunehmen schwer, qualifizierten Nachwuchs zu bekommen. 2013 haben erstmals mehr junge Menschen ein Studium begonnen als eine Lehre. Und trotz aller Bemühungen wie beispielsweise einem Programm von Seiten des Handwerks, Studienabbrecher „einzufangen“, bleibt der Handwerker von morgen Mangelware.

Mit fatalen Konsequenzen. „Irgendwann wird niemand mehr zu finden sein, der einem den Heizkessel austauscht“, meint Veronika Peters, „oder es wird so teuer, dass sich das kaum einer leisten kann.“ Ihrer Meinung nach sei es dringend notwendig, das Image das Handwerks zu stärken. Und ohne Zuwanderung, da sind sich Fritz und Veronika Peters einig, „wären wir längst verloren.“ Deswegen finden sich unter den 20 Azubis der Gebrüder Peters auch zwei, die auf den Namen Johannes und Christos hören und aus Griechenland kommen. Und das werden wohl nicht die letzten bleiben. 

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