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Was aus einer Bemerkung in Facebook werden kann, wenn man wie Erwin S. Homosexuelle am liebsten nach Dachau schicken würde – Staatsanwaltschaft ermittelt 

(ty) Seine fragwürdige Gesinnung dürfte dem Ingolstädter Erwin S. noch einigen Ärger bereiten. In Facebook gingen seine Einlassungen gestern Abend durch die diversen Foren. Und seit heute interessiert sich auch der Leitende Oberstaatsanwalt Helmut Walter für den offensichtlich extrem rechtslastigen Herrn. Denn an das Profilbild von Marco Slavulj, der seit Jahren mit Helmut Schmid verheiratet ist, hatte Erwin S. gestern nicht nur geschmacklose, sondern auch diskriminierende Bemerkungen mit eindeutig nationalsozialistischem Hintergrund geheftet. Und das ist auch ohne Anzeige strafbar.

Die beiden Coiffeure von der "Hair&Beauty-Galerie" sind das wohl prominenteste homosexuelle Paar Ingolstadts. Genau das dürfte Erwin S. wohl auch zu der diskriminierenden Äußerung verleitet haben: „Ihr schwules Volk geht zum A……..... in den Keller.“ Dass er so etwas auch noch unter seinem offenbar echten Namen und nicht unter einem Pseudonym in Facebook veröffentlicht, spricht für die überschaubare Intelligenz des Herrn.

Marco Slavulj antwortete ihm einigermaßen höflich aber bestimmt: „Bemühen Sie sich bitte etwas toleranter zu sein. Ich hoffe, Sie müsse nicht in den Keller gehen, Sie sind schon relativ tief gesunken.“

Bis hierhin würde sich kein Staatsanwalt der Republik für die Unterhaltung interessieren, hätte Erwin S. nicht geglaubt, noch einmal nachlegen zu müssen. Und damit wird die Angelegenheit in der Tat kriminell: „Des macht nichts wenns nach mir gehen würde, dann wäre sowas wie ihr in Dachau.“

Diese Äußerung ist nicht nur extrem diskriminierend, sondern stellt auch eine eindeutige Verherrlichung des Dritten Reiches dar. Und genau dieser Umstand dürfte Erwin S. noch einiges Kopfzerbrechen bereiten. Zumal Tausende seine unterirdischen Bemerkungen lesen können.

Marco Slavulj, entsetzt und tief erschüttert von derartigem Gedankengut, hat heute früh deswegen bei der Polizei Anzeige erstattet. Was indes gar nicht nötig gewesen. Denn bei Delikten dieser Art wird die Staatsanwaltschaft von sich aus tätig.


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