Im Kampf gegen den Hunger auf der Welt und seine Folgen wirbt die Schlagersängerin Claudia Jung um Spenden
(ty) Ohne Zweifel sind beim Kampf gegen den Hunger auf der Welt kleine Fortschritte zu verzeichnen. Doch Kriegsschauplätze, Bürgerkriege und die Ebola-Epidemie machen nach Angaben der Schlagersängerin Claudia Jung (50), die sich seit mehr als zwölf Jahren als Botschafterin der Welthungerhilfe einbringt, den Hilfsorganisationen und deren Helfern vor Ort Sorge, dass die Lage in vielen betroffenen Ländern bedrohlich bleibt oder bedrohlich werden könnte. „Dass die Zahl der Hungernden weltweit auf 805 Millionen Menschen zurückgegangen ist, verdanken wir den Anstrengungen der letzten Jahre“, sagt die in Gerolsbach lebende Sängerin. „Hier haben sich spezielle Programme zur Förderung von Kleinbauern oder einkommensschaffende Maßnahmen bewährt.“ Doch sie betont zugleich: „Wir dürfen aber unsere Augen nicht davor verschließen, dass die Herausforderungen der Bürgerkriege wie in Syrien, Irak oder dem Süd-Sudan, schon kurzfristig Auswirkungen auf den Ernährungs- und Gesundheitszustand der Betroffenen nach sich ziehen kann.”
Jung, die auch im Pfaffenhofener Kreistag sitzt, möchte den Fokus der Öffentlichkeit auf die Folgen von Flucht lenken: „Der Verlust des Zuhauses und das fehlende Einkommen, die Versorgung der Familie ist nicht mehr gewährleistet, da ist ein Abrutschen in die Gruppe der Mangelernährten und Hungernden vorprogrammiert.“ Sie verweist dabei auf den kürzlich veröffentlichten Welthunger-Index, der einen aktuellen Überblick über die weltweite Verbreitung des Hungers gibt und bei dem zum Beispiel der Irak der große Verlierer sei. „Dort gilt die Lage als ernst.“
Länder wie Syrien, die jahrzehntelang keine gravierenden Probleme mit der Ernährung der Bevölkerung hatten, brauchen jetzt internationale Unterstützung, um die Menschen am Leben zu erhalten, betont Jung weiter. Die Schlagersängerin, die in engem Kontakt zur Welthungerhilfe steht, verweist auf die Weltweit zwei Milliarden Menschen, die nicht auf den ersten Blick unter „erkennbarem Hunger” leiden. „Denken Sie an die Folgen durch den Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen wie Zink, Jod und Eisen. Das führt bei Kindern oft zu geringerem Wachstum und Konzentrationsmangel, und schwangere Frauen bringen dadurch bereits geschwächte Kinder zur Welt. Eine hinzukommende schlechte Wasser- und Sanitärversorgung führt zu Krankheiten oder Infektionen. Hier ist unsere Unterstützung gefordert!“
In Westafrika leiden einige Länder besonders unter der Ebola-Epidemie, stellt Jung heraus. Zur Bekämpfung der Krankheit haben Politiker und Experten mehr Unterstützung für die betroffenen Staaten gefordert. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) schlug in Luxemburg die Bildung eines internationalen Bereitschaftsdienstes vor. Er denke an einen Pool von Experten, Medizinern und Pflegepersonal, um bei Krisen schnell reagieren zu können. Auf dem Weltgesundheitsgipfel in Berlin bat Liberias Botschafterin Ethel Davis erneut um mehr Hilfe im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in ihrem Land. Ebola untergrabe die gesellschaftlichen und sozialen Systeme, stellte Davis fest.
Claudia Jung kann dem nur zustimmen und verweist auch hier auf die enormen wirtschaftlichen Folgen der Krankheit. Die Preise für Grundnahrungsmittel wie Reis, Maniok aber auch Fisch und Öl seien nach Angaben der WHH-Präsidentin Bärbel Dieckmann bis zu 40 Prozent gestiegen. 7000 Schulen, die von etwa 1,5 Millionen Kindern besuchten wurden, sollen allein in Sierra Leone geschlossen worden sein. Das habe erhebliche Folgen für die Ernährung dieser Kinder, die dort in Schulspeisungsprogrammen unterstützt wurden. „Wegen der notwendigen Quarantänemaßnahmen können viele Kleinbauern ihre Felder nicht mehr bestellen, der Handel im Land ist zusammengebrochen und Tausende von Familien haben kein Einkommen“, betont Jung. „Das beutet nichts anderes als den Zusammenbruch eines kompletten Ernährungssystems.” Sie ist sich sicher, dass die Folgen der Mangelernährung in den kommenden Jahren deutlich zu spüren sein werden.
Doch die bekannte Sängerin wird nicht müde, auf das Verteilungs- und Armutsproblem auf der Welt hinzuweisen. “Millionen Menschen brauchen unsere Solidarität und Hilfe, um sich ausreichend ernähren zu können und deshalb bitte ich Sie von Herzen um Ihre Unterstützung!“ Wer helfen will, kann per SMS mit dem Schlüsselwort „sofort“ an die Nummer 8 11 90 die Welthungerhilfe mit fünf Euro unterstützen.“ Dabei entstehen dem Spender Kosten von fünf Euro, zuzüglich der Gebühr für die SMS. Von den gespendeten fünf Euro gehen 4,83 Euro an die Organisation, betont Jung. „Jeder Euro hilft, Leiden zu lindern.”