Die ersten Asylbewerber sind in der Immelmann-Kaserne angekommen
(ty) Kurz vor 16 Uhr trafen heute die ersten Asylbewerber in der Not-Erstaufnahmeeinrichtung in der Immelmann-Kaserne ein. Hauptsächlich aus Eritrea und Somalia kamen die Menschen, unter ihnen auch zahlreiche Kinder, nach einer beschwerlichen Flucht nach Manching. „Zuerst mit dem Lkw durch die Sahara, dann mit dem Schiff nach Italien, weiter im Zug nach München. Von dort mit dem Bus nach Manching“, beschreibt ein junger Eritreer, der in seiner Heimat Lehrer war, die Reise, die er sich hinter hat, um jetzt in den ehemaligen Bundeswehrstuben eine neue, vorübergehende Heimat zu finden.
Die Organisation der ersten Erstaufnahme hat nicht zuletzt dank des Einsatzes der Johanniter reibungslos geklappt. Innerhalb weniger Minuten waren alle Neuankömmlinge auf ihrer Stube, hatten sich ihr Bettzeug aushändigen lassen und saßen danach teilweise sichtlich erschöpft auf ihren Betten. In München hatten sie bereits einen ersten Gesundheitscheck hinter sich gebracht, werden hier in Manching aber noch mal eingehend untersucht.
In dieser Woche sollen noch insgesamt 40 in der neu geschaffenen Not-Erstaufnahmeeinrichtung ankommen. In den kommenden Wochen steigt die Zahl der übergangsweise hier untergebrachten Asylbewerber dann auf 76, 112, 154 und 424 – bis schließlich in der Kalenderwoche 52 die maximale Zahl von 517 erreicht wird.
So bald wie möglich solle die Umwandlung der Not-Erstaufnahmeeinrichtung in eine Gemeinschafts-Unterkunft erfolgen, in der dann insgesamt rund 350 der Stadt Ingolstadt und dem Landkreis Pfaffenhofen zugewiesene Asylbewerber bis zu drei Jahre lang untergebracht werden sollen. Für die „Umschaltung“ zur Gemeinschafts-Unterkunft nannte Regierungspräsident Christoph Hillenbrand den Februar als vagen Zeitpunkt. Ab dann werden hier nur noch 350 Flüchtlinge auf dem abgetrennten Kasernen-Areal wohnen. Die personelle Reduzierung erklärt sich Hillenbrand zufolge mit den in Bayern vorgegebenen Quadratmetervorgaben für Gemeinschafts-Unterkünfte.
Dass die Organisation – vom Catering bis zur Unterkunftsalltag – klappt, das können die beteiligten Helfer und das Wachpersonal jetzt sozusagen auf „kleiner Flamme“ schon mal üben. Neben Hillenbrand war auch Oberbürgermeister Lösel heute dabei, um das erste Einchecken mitzuerleben. Für Lösel sind das wichtige Erfahrungen, denn noch ist die Regierung von Oberbayern für die Asylbewerber in der Immelmann-Kaserne verantwortlich. Anfang Dezember wird sich das ändern, wenn auf dem Parkplatz P3 an der Manchinger Straße die Erstaufnahmeeinrichtung auf städtischem Grund und unter städtischer Organisation ihre Tore öffnen wird. Mitte kommender Woche beginnen die ersten Arbeiten an dem Containerdorf. Bis zu 250 Asylsuchende sollen hier untergebracht werden.
Bis zum Jahresende werden sich inklusive der Neuankömmlinge im Containerdorf an der Manchinger Straße 570 Asylsuchende in Ingolstadt aufhalten, bis Ende 2015 exakt 915. Sollte der Zustrom an Asylsuchenden nach Deutschland stärker werden, können sich diese Zahlen jedoch noch nach oben verändern.