Das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper gastiert ab morgen mit der Oper Mirandolina am Stadttheater Ingolstadt
(ty) Ab dem morgigen Freitag, 8. November, ist das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper zum ersten Mal in Ingolstadt zu Gast. An drei Terminen verwandelt sich die Bühne des Großen Hauses in das quietschbunte Hotel der lebenslustigen „Mirandolina“. Volkstheater-Intendant Christian Stückl setzt die selten aufgeführte opera buffa von Bohuslav Martinů nach der meistgespielten Komödie von Caro Goldoni äußerst schwungvoll in Szene.
Zum Inhalt: Die Männer liegen ihr zu Füßen. Sie wird angebetet und umschwärmt. Die Herzensbrecherin aller Männer ist Mirandolina, die attraktive und emanzipierte Chefin eines Hotels in Florenz. Nur einer bleibt kalt: der Cavaliere Ripafratta. Aber ausgerechnet dieser fanatische Frauenhasser ist das Objekt der Begierde. Die selbstbewusste Mirandolina will ihn erobern und der Cavaliere wird bald zum Spielball ihrer Verführungskünste. Während sein Herz dahinschmilzt, verfolgt der Kellner Fabrizio seine eigenen Pläne. Er hat schon lange ein Auge auf seine Chefin geworfen und die Konkurrenz der Reichen und Adligen geht ihm gegen den Strich. Geschickt fädelt er eine Intrige ein, um die liebestollen Mitbewerber auszubooten. Die Situation eskaliert und am Ende kommt alles anders als man denkt – die Liebe ist eben ein seltsames Spiel.
Goldoni zählt zweifelsfrei zu den einflussreichsten italienischen Komödiendichtern und „Mirandolina“, sein bis heute meistgespieltes Werk, zu den spritzigsten Vertretern seiner Gattung. Kein Wunder also, dass der Stoff auch Eingang in die opera buffa fand. Martinů nimmt sich des Stoffes in den 1950erJahren an. 1959 erlebt seine Oper am Nationaltheater Prag ihre Uraufführung. Die eloquente, dem Neoklassizismus verpflichtete Tonsprache Martinůs scheint wie geschaffen für die Komödie. In höchst charmanter Weise haucht sie den Figuren rund um die quirlige Wirtin musikalisches Leben ein. Die jungen Sängerinnen und Sänger der Bayerischen Staatsoper zeigen unter der Regie von Volkstheater-Intendant Christian Stückl die selten aufgeführte Oper.
Mirandolina, Oper in drei Akten, von Bohuslav Martinů nach Carlo Goldoni in italiensicher Sprache ist mit deutschen Übertiteln am 8., 10. und 11. November jeweils um 19.30 Uhr im Großen Haus des Stadttheaters zu sehen.