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Polnischer Konsul legt in Pfaffenhofen Kranz und Blumen nieder – Beeindruckt vom neuen Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus

(ty) Zu einer Kranzniederlegung kam Besuch vom polnischen Generalkonsulat nach Pfaffenhofen. Begleitet von Bürgermeister Thomas Herker (SPD) legte Konsul Aleksander Korybut-Woroniecki am so genannten „Polen- und Russengrab“ auf dem städtischen Friedhof in Altenstadt sowie am Grab der „Polenkinder“ in Uttenhofen einen Kranz und Blumen nieder. Anschließend führte der Bürgermeister seinen Gast zum neuen Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus am Haus der Begegnung. Der Konsul zeigte sich sehr beeindruckt von der Offenheit, mit der Pfaffenhofen seine „braune“ Vergangenheit aufarbeitet.

„Verschweigen und Vergessen wäre das Schlimmste“, waren sich Herker und Korybut-Woroniecki einig. Denn nur durch das Wachhalten der Erinnerung an die Schrecken der Nazizeit könne man ähnliche Gräueltaten für die Zukunft vermeiden helfen und zugleich zur Versöhnung zwischen den Völkern beitragen.

Vertreter des  Generalkonsulats der Republik Polen in München besuchen seit Jahren regelmäßig in den Tagen vor und nach Allerheiligen polnische Grabstätten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs in vielen bayerischen Städten und Gemeinden, um dort Kränze niederzulegen, der Toten zu gedenken und ein Zeichen der Versöhnung zu setzen.

In Pfaffenhofen war das Grab für zehn polnische und 13 russische Zwangsarbeiter, die zur Zeit des Nazi-Regimes in Pfaffenhofen starben, 1960 angelegt worden, nachdem die Einzelgräber der Zwangsarbeiter aufgelassen worden waren. Den Grabstein hatte der bekannte Pfaffenhofener Maler Eduard Luckhaus, der selbst aus Polen stammte, entworfen.

Am Friedhof in Uttenhofen liegen 16 Kinder polnischer Zwangsarbeiterinnen begraben. Die tragische Geschichte dieser „vergessenen Kinder“ sowie auch die Geschichte Pfaffenhofens zur Zeit des Nazi-Regimes hat Reinhard Haiplik in seinem Buch „Pfaffenhofen unterm Hakenkreuz“ dargestellt, das die Stadt vor über zehn Jahren herausgegeben hat. Aus diesem Werk liest Haiplik im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Lesebühne“ am Samstag, 15. November, um 20 Uhr im Festsaal des Rathauses. Der Eintritt ist frei.


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