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Während Anwalt Gragert sechseinhalb Jahre Haft für den Geiselnehmer von Ingolstadt fordert, will der Angeklagte selbst lieber sieben Jahre

(ty) Es kommt sicher nicht oft vor, dass der Angeklagte eine längere Haftstrafe fordert als sein Verteidiger. Sebastian Q, der Geiselnehmer von Ingolstadt und immer für eine Überraschung gut, tat heute genau das. Am vorletzten Tag des Prozesses vor dem Landgericht – der Tag der Plädoyers – forderte er für sich selbst sieben Jahre haft, während sein Verteidiger, Jörg Gragert, mit sechseinhalb Jahren ins Rennen ging.

„Ich habe mit der Geiselnahme maßlos übertrieben“, meinte der 25-jährige Angeklagte, der im Verlauf des Prozesses mit zahllosen Beleidigungen vor allem den vorsitzenden Richter und den Staatsanwalt überzogen hatte. Und eine mildere Strafe für sein Geständnis wollte er auch nicht.

Das will auch der Staatsanwalt nicht. Denn der immerhin überbot den Angeklagten mit seiner Forderung nach zehneinhalb Jahren Haft. Eine Unterbringung in der Psychiatrie fordert der Staatsanwalt nicht, obschon er im Verlauf des Prozesses schon mal Bemerkungen in dieser Richtung hatte fallen lassen. Am kommenden Montag, 17. November, verkündet die Schwurkammer des Landgerichtes dann sein Urteil. Sollte da unter dem von Sebastian Q. selbst geforderten sieben Jahren liegen, dann könnte der Geiselnehmer seinen nächsten Gag liefern und das Urteil anfechten.


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