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Dem 5:1-Erfolg vom Freitag in Nürnberg folgte gestern ein Heimsieg im Penalty-Schießen gegen Germering – ECP-Coach Dollhofer ist zufrieden mit den Ergebnissen, nicht aber mit den Auftritten seines Teams

(oex) Es war kein hochklassiges Eishockey-Match, das die wenigen Zuschauer am Freitagabend in der Nürnberger Arena zu sehen bekamen, doch das war vom Bayernliga-Gastspiel des EC Pfaffenhofen beim EHC Nürnberg auch nicht unbedingt zu erwarten. Einziges Ziel der IceHogs war es, drei Punkte vom Tabellenletzten mit nach Hause zu nehmen – und dieses Ziel haben die Pfaffenhofener mit einem klaren 5:1 (2:0; 2:1; 1:0) auch souverän erreicht. Und am Sonntag gewannen die IceHogs gegen Germering im Penalty-Schießen und verteidigten damit den fünften Platz.

ECP-Coach Dollhofer, der schon im Vorfeld von einer sehr schweren Aufgabe gesprochen hatte, war zwar mit der Punktausbeute am vergangenen Wochenende durchaus zufrieden, nicht jedoch mit den Auftritten seiner Mannschaft: „Wir haben schon am Freitag nicht gut gespielt und heute auch nicht“, sagte er nach dem Spiel am Sonntag. „Vor allem waren wir taktisch nicht so diszipliniert wie die Spiele zuvor. Das müssen wir wieder ändern, wenn wir in den nächsten Partien in Landsberg und gegen Höchstadt was erreichen wollen.“

5:1-Pflichtsieg in Nürnberg

„Wir standen defensiv wieder sehr gut und haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht,“ freute sich ECP-Abteilungsleiter Christian Neureuther über den Pflichtsieg seiner Mannschaft, der allerdings durch eine schwere Schulterverletzung von Dominik Thebing und die beiden Spieldauerstrafen für Tom Treml getrübt wurde. Mit diesem Sieg stehen die IceHogs nach einem Drittel der Vorrunde auf Platz fünf und damit über dem Play-off-Strich – eine Platzierung, die dem Abstiegskandidaten wohl die wenigsten zugetraut hatten. 

ECP-Coach Topias Dollhofer musste die Reise nach Franken mit einem dezimierten Kader antreten. Zwar war Thomas Gabler wieder mit dabei, aber Sebastian Weicht fällt weiter verletzt aus, und auch Markus Welz und Luis Seibert waren berufsbedingt nicht mit von der Partie. Kurz vor der Abreise meldete sich dann  auch noch der zuletzt so starke Andreas Banzer erkrankt ab und da Franziska Albl zur Nationalmannschaft abgestellt war, stand mit Patrick Weiner nur noch ein Torhüter zur Verfügung. So wurde kurzerhand mit Pascal Weiner einer der Torhüter der ECP-Jugend, die sich gerade zum Auswärtsspiel nach Bad Aibling auf den Weg machte, zur ersten Mannschaft umdirigiert. Zusammen mit seinem älteren Bruder bildete er nun das erste Torhüter-Brüderpaar der IceHogs in der Bayernliga.

Wie schon bei seinem ersten Einsatz in Moosburg sollte Patrick Weiner auch in Nürnberg wieder eine souveräne Vorstellung bieten. Sein Können war vor allem in der Anfangsphase gefragt, als die Gastgeber erwartungsgemäß stürmisch begannen und auf ein frühes Führungstor aus waren. Doch wie schon all die Spiele zuvor, stand auch dieses Mal die IceHogs-Defensive sicher und ließ nur wenig anbrennen. Und wenn sich für den EHC dann doch einmal eine Gelegenheit bot, war Patrick Weiner zur Stelle.

Dazu gehören die IceHogs bisher auch zu den besten Überzahl-Teams der Liga. Jede vierte Strafzeit des Gegners nutzen sie zu einem Treffer. In Nürnberg war es gleich die erste: Als EHC-Verteidiger Kevin Ihle in der zwölften Minute auf die Strafbank musste, dauerte es gerade einmal 20 Sekunden, dann hatte Matthias Hofbauer die Gäste in Führung gebracht. In der 17. Minute war es dann ECP-Urgestein David Vokaty, der nach einem Zuspiel von Mario Dörfler um das Tor kurvte und Nürnbergs Schlussmann Carsten Metz per Bauerntrick zum 2:0-Pausenstand verlud. Mit zunehmender Spieldauer fand der Pfaffenhofener Kapitän immer mehr Gefallen an der Partie und profitierte dabei auch immer wieder von den genauen Zuspielen Mario Dörflers, der nach seiner Verletzung immer mehr in Schwung kommt und in Nürnberg zu vier Treffern die Vorlage gab.

Zunächst aber sorgte Carsten Hörl in der 25. Minute mit dem Anschlusstreffer dafür, dass im Lager der Hausherren wieder Hoffnung auf den ersten Saisonsieg aufkeimte. Diese machte allerdings erneut Vokaty keine zwei Minuten später zunichte. Einen schönen Angriff über Robert Gebhartd und Mario Dörfler schloss er erfolgreich zum 3:1 ab. Als er dann kurz vor der zweiten Pause sogar in Unterzahl mit seinem dritten Treffer an diesem Abend auf 4:1 stellte, war bereits eine Vorentscheidung gefallen. Zwar waren die Gastgeber auch im Schlussabschnitt immer um eine Resultatsverbesserung bemüht, ernsthaft in Gefahr konnten sie IceHogs aber nicht mehr bringen. Mit einem weiteren Überzahltor in der 54. Minute machte  Robert Gebhardt den Sack endgültig zu.

Penalty-Heimsieg gegen Germering

Zweimal musste der EC Pfaffenhofen diese Saison schon ins Penaltyschießen und beide Male zogen die Pfaffenhofener den Kürzeren. Beim dritten Mal konnten nun endlich auch die IceHogs jubeln. Mit 3:2 (2:2; 0:0; 0:0, 1:0) behielten sie gestern im Heimspiel gegen die Wanderers Germering die Oberhand, nachdem David Vokaty getroffen hatte und Germerings letzter Schütze Christian Czaika an ECP-Torhüter Patrick Weiner gescheitert war.

Patrick Weiner bildete – wie bereits am Freitag in Nürnberg – auch gegen Germering zusammen mit seinem Bruder Pascal das Torhüterduo bei den IceHogs, da Andi Banzer weiterhin erkrankt ausfiel und Franziska Albl noch bei der Nationalmannschaft im Einsatz war. Zudem musste Coach Topias Dollhofer auch auf die verletzten Sebastian Weicht und Dominik Thebing, den gesperrten Tom Treml und den kurzfristig erkrankten Matthias Hofbauer verzichten. Aber auch sein Germeringer Trainer-Kollege Sebastian Wanner hatte mit den Stürmern Martin Dürr, Benedikt May und Patrick Casaccio einige Ausfälle zu beklagen.

Dennoch erwischte seine Mannschaft einen Auftakt nach Maß. Schon nach 37 Sekunden fälschte Harald Nuss einen Schuss von Mathias Jeske unhaltbar für Patrick Weiner zur frühen Führung für die Gäste ab. Doch damit nicht genug. Wenig später mussten nacheinander Matthias Schuster und Patrick Landstorfer auf die Strafbank – und gerade in dem Moment, als die erste Strafzeit abgelaufen war, erhöhte Daniel Rossi aus kurzer Distanz auf 2:0. Dies sorgte zunächst einmal für lange Gesichter bei den ECP-Fans, deren Mienen sich aber gleich wieder etwas aufhellen sollten. Nur eine Minute nach dem 0:2 überraschte Thomas Gabler Gästetorhüter Sebastian Reisinger und brachte seine Farben wieder heran.

In der 13. Minute startete Verteidiger Matthias Schuster nach einem Pass von Markus Welz einen Alleingang, wurde dabei von der Germeringer Abwehr nicht vehement genug angegriffen und vollendete zum Ausgleich. Damit war die Partie wieder völlig offen und bis zur ersten Pause konnte sich keine der beiden Mannschaften mehr entscheidende Vorteile verschaffen.

Nach dem Wechsel übernahmen die Hausherren mehr und mehr das Kommando. Das Geschehen spielte sich vornehmlich in der Germeringer Hälfte ab, allein Zählbares sprang für die Gastgeber dabei nicht heraus. Die ECP-Fans hatten zwar mehrmals bei Großchancen der IceHogs den Torschrei auf den Lippen, doch es blieb bis zur zweiten Pause beim 2:2.

Im Schlussdrittel konnten sich die Wanderers vom Druck der Hausherren befreien und das Spiel wieder ausgeglichen gestalten. Chancen ergaben sich auf beiden Seiten, doch sowohl Patrick Weiner als auch Sebastian Reisinger hielten ihren Kasten sauber. In den Schlussminuten war auf beiden Seiten die Angst vor dem vielleicht entscheidenden Fehler deutlich spürbar. Die IceHogs vergaben eine Riesenmöglichkeit kurz vor dem Ende bei einem Break drei gegen eins, den sie aber zu zögerlich abschlossen, so dass die Gäste klären konnten. Und auf der Gegenseite bewahrte Patrick Weiner seine Mannschaft mit einer Glanztat vor dem Knockout, als ein Gästestürmer frei vor ihm zum Schuss kam. So blieb es bei der Punkteteilung und das Penaltyschießen musste über den Zusatzpunkt entscheiden. Während bei den Wanderers nur Markus Koch traf, waren bei den IceHogs Alain Sägesser und David Vokaty erfolgreich.


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