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Die Freien Wähler im Kreistag fühlen sich vom Kooperations-Partner CSU nicht ausreichend eingebunden und nicht gut genug informiert – General-Aussprache angekündigt

Von Tobias Zell

Es knirscht in der Pfaffenhofener Kreistags-Kooperation von CSU und FW. Denn die Freien Wähler fühlen sich nicht ausreichend eingebunden, nicht gut genug informiert. Das wurde heute Abend bei der Kreisversammlung der Freien Wähler im Pfaffenhofener Naturfreundeheim deutlich. Deshalb soll es jetzt sogar eine „General-Aussprache“ zwischen den beiden Kooperations-Partnern geben, kündigte der Dritte Landrat Josef Finkenzeller (FW) an.

Max Hechinger, der Chef der FW-Fraktion, formulierte es noch recht diplomatisch. „Wir würden uns wünschen, dass man uns noch mehr einbindet“, sagte er und versicherte: „Wir sind ein loyaler Partner.“ Aber – das könne man halt auch nur sein, wenn man eingebunden sei, meinte er sinngemäß.

Deutlichere Worte fand Finkenzeller. Er monierte klipp und klar die Kommunikation zwischen den beiden Kooperations-Partnern. Will sagen: Von der CSU muss da aus Sicht der FW mehr kommen. Er unterstelle keine Absicht, wollte Finkenzeller betont wissen. Aber er erfahre so manches erst aus der Zeitung oder gar nicht. „Der Informationsfluss muss besser werden“, lautet seine unmissverständliche Forderung.

Deshalb stehe nun die Aussprache an, so der Dritte Landrat. Ein griffiges und brandaktuelles Beispiel für den von den Freien Wählern monierten, stockenden Informationsfluss hatte Finkenzeller auch gleich parat. Wie berichtet, ist auf der Klausurtagung der Kreistags-Fraktionsspitzen am Wochenende in Beilngries erstmals eine mögliche Fusion der Krankenhäuser von Pfaffenhofen und Schrobenhausen konkret thematisiert worden. Doch die FW hätten davon auch erst in der Klausur erfahren. Und genau so kann die Kommunikation eben nicht laufen, findet Finkenzeller. „Da hätte man vorher reden müssen, wenn man schon Kooperations-Partner ist.“

Fazit aus Sicht der Freien Wähler: Wenn das Verhältnis zwischen den Kooperations-Partnern gut sein soll, dann müsse sich die Kommunikation verbessern. Ende der Durchsage. Die FW-Fraktion im Kreistag zählt zehn Köpfe, die der CSU 24. Hinzu kommt Landrat Martin Wolf (CSU). Die beiden Fraktionen haben nach der jüngsten Kreistagswahl eine Kooperation beschlossen – ausdrücklich keine Koalition.

Die Freien Wähler sehen übrigens eine Fusion der beiden Krankenhäuser derzeit eher skeptisch. Gespräche mit Schrobenhausen zu suchen, sei sicher nicht falsch, sagte Hechinger. Aber er mache sich sorgen, dass man dem neuen Ilmtalklinik-Geschäftsführer Marcel John damit schon wieder eine neue Aufgabe in den Rucksack lege. Dabei müsse der erst einmal dafür sorgen, dass die bestehende Ilmtalklinik GmbH mit den Standorten Pfaffenhofen und Mainburg fit für die Zukunft gemacht wird.

Ähnlich äußerte sich Herbert Nerb, Bürgermeister von Manching und Vize-Fraktionschef der FW im Kreistag. Gespräche seien immer in Ordnung, wollte auch er unterstreichen. „Aber mit Bedacht“, so sein Credo. An den Fusions-Gedanken müsse man „vorsichtig herangehen“, befand er und bestätigte damit die Argumentation von Hechinger.

Ausführlicher Bericht zur Versammlung: Von guter Stimmung und der verdammten Pflicht


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