Sollte der FC Ingolstadt 04 tatsächlich in die erste Bundesliga aufsteigen, stünden alle Ampeln auf grün
(ty) „Wenn ich mir was zum Geburtstag wünschen dürfte, dann wäre das der Aufstieg des FC Ingolstadt 04 in die erste Liga zum Zehnjährigen.“ Das hatte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Martin Wagener vor einem Jahr gesagt. Spontan ging der Wunsch nicht in Erfüllung. Und zum zehnjährigen Jubiläum hat es auch nicht geklappt. Im Augenblick aber stehen alle Zeichen auf grün. „Und die Stimmung im Verein ist sensationell“, sagt FC-Geschäftsführer Franz Spitzauer. Kein Wunder nach der vorzeitigen Herbstmeisterschaft. Sollte es wirklich so weit kommen, der verein wäre jedenfalls gerüstet. Was das Stadion betrifft. Und auch, was die rechtliche Situation anbelangt.
„Das Stadion ist erstligatauglich“, so Spitzauer. Man bräuchte noch nicht einmal den zweiten Zuschauerrang einziehen, der ja bei Bau des Stadions bereits berücksichtigt war.
Auch rechtlich stünde einem Aufstieg nichts im Wege. Dieses „Recht“ betrifft die Beteiligung von Audi. Denn der Autobauer hält 19,96 Prozent an der GmbH und ist auch im Aufsichtsrat die bestimmende Kraft. An eine „Übernahme“ der GmbH durch Audi indes ist nicht zu denken. Denn dann gäbe es in der Tat rechtliche Probleme. Denn der FC 04 würde, wenn er denn aufsteigt, zusammen mit dem VfL Wolfsburg in einer Liga spielen, dem Stammverein von VW. Dass ein Konzern zwei Vereine einer Liga beherrscht, lassen die Statuten der Liga zwar nicht zu, gegen eine Minderheitsbeteiligung dürfte die DFL indes nichts unternehmen.
Das Fachmagazin „kicker“ schreibt allerdings, dass auf der Mitgliederversammlung der DFL im März 2015 eventuell eine Beschränkung bei mehrfacher Minderheitsbeteiligung auf fünf Prozent planen könnte. Dann dürften VW und Audi nur noch bei einem Verein maßgeblich beteiligt sein.
Allerdings: Auch in dem Fall wird wohl kaum etwas so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Denn die UEFA beispielsweise schließt zwar generell die Beteiligung eines Investors an zwei teilnehmenden Vereinen aus. "Niemand darf gleichzeitig, direkt oder indirekt, in irgendeiner Funktion oder mit irgendeinem Mandat an der Führung, der Verwaltung oder den sportlichen Leistungen von mehr als einem an einem Klubwettbewerb teilnehmenden Verein sein“, sagen die UEFA-Statuten. Dennoch nehmen Wolfsburg und Bayern München am Wettbewerb teil, ohne dass es je kritische Fragen gegeben hätte. Vielleicht sieht die UEFA ja auch VW und Audi differenzierter, als es die beiden Konzerne eigentlich sind.