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Im Schnitt hat heuer jeder Pfaffenhofener THW-Helfer 320 Stunden geleistet – das sind acht Arbeitswochen ehrenamtliches Engagement. Insgesamt wurden 25 000 Stunden absolviert – nicht nur bei verheerenden Bränden und katastrophalen Fluten

(ty) Großbrände, Überschwemmungen, Verkehrsunfälle: Mehr als 320 Stunden haben die Aktiven des THW Pfaffenhofen im abgelaufenen Jahr durchschnittlich geleistet, um anderen Menschen zu helfen – so viel wie noch nie. Das sind unterm Strich im Schnitt acht Arbeitswochen ehrenamtliches Engagement, bei einigen THW-Helfern waren es sogar 20 volle Wochen Ehrenamt in einem Jahr.

Nicht nur aufgrund dieser beeindruckenden Zahlen lobten die Ehrengäste bei der Jahresabschlussfeier die Leistung der Pfaffenhofener THW-Leute. Landrat Martin Wolf (CSU) und Tilman Gold vom THW-Landesverband Bayern zeigten sich vor allem von der hohen Professionalität und dem Teamgeist im Ortsverband sichtlich beeindruckt. Der Ortsverband Pfaffenhofen gehöre zu den absoluten Leistungsträgern im THW Bayern, betonte Gold.

Einsatz auf dem Balkan an diesem Jahr.

Als ein Beispiel hierfür präsentierte die Jugendgruppe ihr Jahr 2014. Höhepunkt für die 35 Mädchen und Buben war sicher das Bundesjugendlager in Mönchengladbach und der Bezirkswettkampf in Freising. Aber auch die wöchentliche Ausbildung wurde abwechslungsreich gestaltet: Wann kann man schon mit der Rettungshundestaffel des BRK gemeinsam „vermisste“ Personen im Wald orten und aus schwierigem Gelände professionell retten?

Nicht nur die Jugendgruppe wächst seit Jahren konstant. Bei den Aktiven im Einsatzdienst gab es fünf Neuzugänge – vier davon weiblich. Die Aktiven waren, gerade in den Sommermonaten, bei zahlreichen Großbränden zur Stelle. „Das Zusammenspiel mit den Feuerwehren funktioniert von Jahr zu Jahr reibungsloser“, heißt es vom THW. Und auch die neue Ausstattung wie der Teleskoplader oder die Großtierrettungs-Ausstattung hätten sich voll bewährt.

Bei der Jahresabschlussfeier des THW Pfaffenhofen wurde auch Bilanz gezogen.

Auch im abgelaufenen Jahr war das THW Pfaffenhofen mit seinen Spezialisten international gefordert. Bei der größten Hochwasserkatastrophe, die es in Europa seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gab, pumpte das HCP-Team in Bosnien und Serbien mit zwölf Hochleistungspumpen insgesamt 2,1 Milliarden Liter Wasser ab. Das „High Capacity Pumping“-Team (HCP) ist ein Spezialmodul der Bundesrepublik Deutschland im EU-Krisenmechanismus für Hochwasserkatastrophen. Pfaffenhofen ist ein Standort dieses Moduls.

Mit 3318 Stunden waren die Einsätze jedoch nur ein kleiner Teil der insgesamt gut 25 000 absolvierten Stunden. Der größte Teil wurde durch Instandhaltung und Ausbildung geleistet.

18 Lehrgänge an den Bundesschulen wurden erfolgreich absolviert. Daneben veranstaltete die Bundesschule Neuhausen in Pfaffenhofen einen Aufbau-Lehrgang zur Stabsarbeit, bei dem sieben Aktive ein verlängertes Wochenende lang  Großschadenslagen simulierten und abarbeiteten. Beim THW Kelheim wurden zwei Führungskräfte aus Pfaffenhofen an den modernsten und größten Geräten zur Ölschadensbekämpfung in Deutschland zum technischen Berater ausgebildet.

Auch bei einigen Großbränden in diesem Jahr waren die THW-Helfer im Einsatz.

Der Ortsbeauftragte, Rupert Maier, blickte stolz auf die vergangenen Monate zurück. Nicht nur Einsätze und Ausbildung prägten das Jahr. Mindestens genauso wichtig seien die Kameradschaft und der Zusammenhalt im Verein. Michael Matthes, der 1. Vorsitzende des Fördervereins Katastrophenschutz, schloss sich dem Dank an alle Ehrenamtlichen an. 

Auch für das kommenden Jahr  sind die ersten großen Themen schon in Planung: Der G7-Gipfel im Juni oder der Teil-Umbau der Liegenschaft in Eigenleistung sind nur zwei Punkte, die schon im Kalender stehen.

Für ihr langjähriges Engagement wurden vier Helfer ausgezeichnet: zehn Jahre im THW aktiv sind Michael Matthes und Marcel Jaksch, für 20 Jahre bekamen Björn Kelch und Andreas Englbrecht eine Urkunde überreicht. Im Namen des Bundesinnenministers wurde in diesem Rahmen zudem an alle, die bei der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr über mehrere Wochen im Einsatz waren, nachträglich noch die Bundesflutmedaille verliehen.

Für ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk in Pfaffenhofen sorgte Tilman Gold vom Landesverband: Das THW beschafft bundesweit vier Großpumpen mit einer Leistung von 25 000 Litern pro Minute. Eine davon wird, zur großen Freude der Anwesenden, in Pfaffenhofen stationiert. Zum einen, um die Schlagkraft des HCP-Teams im internationalen Vergleich zu stärken, zum anderen sicher auch, um das vorhandene Know-how und die notwendige Ausstattung optimal zu nutzen. Die Pumpleistung des THW Pfaffenhofen erhöht sich damit auf über 140 000 Liter pro Minute – die größte Leistung bundesweit.

Für 20 Jahre Einsatz im THW wurden Andreas Englbrecht (Dritter von links) und Björn Kelch (Vierter von links) ausgezeichnet. Die Urkunde für zehn Jahre ehrenamtliches Engagement erhielten Michael Matthes (Zweiter von links) und Marcel Jaksch (Fünfter von links) aus den Händen des Ortsbeauftragten Rupert Maier und Landrat Martin Wolf (rechts).


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