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Ingolstadt weist nach Angaben der IHK mit 29 Prozent die höchste Quote an Unternehmen auf, die bereits ausländische Fachkräfte eingestellt haben – Plädoyer für intensivere Sprachförderung

(ty) Bayerische Unternehmen planen bei der Besetzung von offenen Stellen immer stärker mit Fachkräften aus dem Ausland. Das ist das Ergebnis einer Sonderauswertung der IHK-‎Konjunkturbefragung unter 4000 Unternehmen.‎ „Der Wille, Fachkräfte aus dem Ausland einzustellen, wächst in der bayerischen Wirtschaft stetig“, sagt Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie-und Handelskammertages (BIHK). Ingolstadt weist den Angaben zufolge mit 29 Prozent die höchste Quote an Unternehmen in Oberbayern auf, die bereits ausländische Fachkräfte eingestellt haben. 

In diesem Herbst befürchteten vier von zehn Unternehmen (42 Prozent) nach Angaben der IHK, dass der Fachkräftemangel ihre wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten beeinträchtigen könnte. Damit liegt die Region Ingolstadt leicht über dem bayerischen (40 Prozent) und oberbayerischen Durchschnitt (39 Prozent). Jedes dritte Unternehmen gab an, seine offenen Stellen länger als zwei Monate nicht besetzen zu können. 

Über alle Qualifikationsstufen hinweg bestehen Sorgen, wie aus der IHK-Auswertung hervorgeht: Die Hälfte der Betriebe sucht erfolglos Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung, 47 Prozent finden keine Meister oder Fachwirte und bei 43 Prozent der Unternehmen bleiben Akademikerstellen offen. 

„Eine Strategie ist deshalb, Personal im Ausland zu rekrutieren“, bestätigt die IHK. Während heute 29 Prozent der Unternehmen Fachkräfte aus dem Ausland beschäftigen, planen dies für die Zukunft 36 Prozent. Hindernisse für die Gewinnung ausländischer Fachkräfte werden vor allem in mangelhaften Sprachkenntnissen gesehen, die eine Beschäftigung verhindern – bayernweit (29 Prozent) wie auch in der Region beklagt dies jede vierte befragte Firma (26 Prozent). 

Driessen wirbt daher für eine intensivere Sprachförderung von ausländischen Fachkräften: „Deutschkenntnisse sind sowohl für die Fachkraft als auch das Unternehmen eine wichtige Voraussetzung für eine Beschäftigung und gelungene Integration“, betont er. „Daher sollte die allgemeine, aber auch die berufsbezogene deutsche Sprachförderung intensiviert werden – sowohl in Deutschland als auch bereits im Ausland.“


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