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Nachdem der bayerische CSU-Minister einen umstrittenen Auftritt in der BR-Serie "Dahoam is dahoam" hatte, hält der Pfaffenhofener SPD-Kreischef Markus Käser dagegen – und spielt in einem Sketch-Clip einen Pfarrer beim Karteln

(zel) „Was Markus Söder kann, das kann ich schon lang“, dachte sich der Pfaffenhofener SPD-Kreischef Markus Käser – und versuchte sich ebenfalls als Schauspieler. Doch während sich der bayerische Heimatminister Söder (CSU) in der BR-Seifenoper „Dahoam is dahoam“ selbst darstellte, mimte Käser einen katholischen Pfarrer beim Kartenspielen. Dieses Gegen-Video, in dem neben Käser auch der Komiker und SPD-Kreisrat Florian Simbeck sowie Arnd Schimkat und Joe Heinrich mitspielen, entpuppte sich im Internet bereits als Riesen-Gag – binnen gut einer Stunde wurde es allein über Facebook 1000 Mal aufgerufen.

Hier das Video:

Hintergrund der Veröffentlichung von Käser & Co., die sich im Internet unter dem satirischen gemeinten Hashtag „#PAFGESÖDA“ ("Pfaffenhofen gegen die Söderisierung des Abendprogramms") verbreitet, ist der umstrittene Gast-Auftritt des bayerischen Heimatministers Markus Söder in Folge 1449 der Serie „Dahoam is dahoam“ vom Dienstagabend im Bayerischen Fernsehen. Söder durfte sich dabei nicht nur selbst mimen, sondern die CSU in höchsten Tönen loben. „Ausführlich und unwidersprochen rühmt Söder, der sich selbst spielt, die vermeintlichen Leistungen der Staatsregierung bei der Förderung des ländlichen Raums“, fasst zum Beispiel der renommierte Medienjournalist Stefan Niggemeier zusammen. 

„Handlung und Text dieses Teils der Folge wirken, als seien sie direkt in der Bayerischen Staatsregierung ersonnen oder in ihrem Auftrag verfasst worden“, moniert Niggemeier. Der minutenlange Söder-Auftritt hat seiner Meinung nach eine andere Qualität als etwa das Auftauchen des damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder (SPD) 1998 in der RTL-Seifenoper „Gute Zeichen, schlechte Zeiten“. Söder werde hier nicht nur „als sympathisch-direkter Minister“ dargestellt, „sondern rühmt auch ausführlich die angeblich herausragenden Taten seiner Regierung für den ländlichen Raum“. 

Der hiesige SPD-Politiker Käser findet es indes gar nicht so schlimm, dass Söder in der BR-Seifenoper ein Gastspiel gab. „Es ist aus meiner Sicht nicht dramatisch, wenn ein Minister das macht“, sagt Käser gegenüber unserer Zeitung, „er sollte es aber gut machen“. Denn bei der Bewertung der schauspielerischer Leistung des Ministers lässt der Obersozi des Landkreises keine Zweifel aufkommen: „Anhand der schauspielerischen Qualitäten, die Söder hier zeigt, ist davon auszugehen, dass er alle anderen Auftritte, beispielsweise im Landtag, wirklich ernst meint.“

Dass nun prompt ein Gegenvideo von Käser & Co. bei der Hand war, lässt sich übrigens schnell erklären. Florian Simbeck arbeitet derzeit mit Kollegen an einer neuen Serie – weitere Details dazu sind noch geheim. Erklärt wurde aber: Die nun veröffentlichten Szenen entstammen einer Demo-Produktion, für die auch auf Laien wie Käser zurückgegriffen wurde. „Sollte die Serie wirklich produziert werden, würde ich allerdings in derselben oder einer anderen rolle tatsächlich gerne mitspielen“, sagt Käser. Eigentlich war der nun gezeigte Ausschnitt nie zur Veröffentlichung gedacht, „er wurde aber im sinne von #Gesöda freundlichst zur Verfügung gestellt“, so Käser.

Was jedenfalls die schauspielerischen Fähigkeiten von Minister Söder angeht, ist sich Käser sicher: „Den schnupf ich dreimal.“ Und der SPD-Kreischef berichtet auch, dass bereits erste Rufe nach einer Fortsetzung laut geworden seien. Gut möglich also, dass Käser demnächst öfters den Pfarrer gibt...


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