Der Gaudiwurm des OCV Steinkirchen hatte nicht nur in Sachen Lautstärke einiges zu bieten – Mit Bildergalerie
(ty) Nur die Böller waren lauter. Beim traditionellen Gaudiwurm von Reichertshausen nach Steinkirchen dominierten heute die Watt-starken Soundysteme, angetrieben von rauchenden Dieselgeneratoren. Das Ilmtal wurde zur fünf Kilometer langen Partyzone mit rund 1000 Teilnehmern. Dicht gesäumt zuckelten die Motivwagen über die Landstrasse. Bonbons, Lutscher und Wurfgebäck flogen kiloweise in die Menge.
Die Motivwagen nahmen Lufthansa und die Streiks aufs Korn, ein fahrender Kinderspielplatz freute sich hämisch, dass heimische Kinder nicht länger unter „Bodenhaltung“ zu leiden hätten und furchterregende Perchten versprachen das Rathaus zu stürmen, um den Dauerstreit zu schlichten. Durstige Superhelden rollten an, um Saufgelage und „Eskalationen“ zu verhindern. Blaue Radler versuchten im Achter-Tretmobil auf Kurs zu bleiben und die „Bundeswehr schlich daher“: Ein Panzerstoßtrupp rollte auf leisen Sohlen durch die Menge: Der Papp-Leopard war mit Fliesenkleber zusammengeleimt. Unter dem Geschützturm sorgte ein schrottreifer VW-Golf für den eher geruhsamen Vortrieb.
Viele Gesichter, Einzelkunstwerke und Kleingruppen. Darunter: furchterregende Krankenschwestern, Hippie-haftes Gesindel oder grimmige Gestalten aus dem Neandertal.
Der Alkoholpegel jedenfalls hielt sich in Grenzen – zumindest bis zur Ankunft 15 Uhr in Steinkirchen am Festplatz vor dem ehemaligen Gasthof Sammer. Die Faschings-Prozession war heute die beste Idee für einen Familienausflug.
Was sich hernach bis in die Nacht in der Festhalle abspielen wird, entzieht sich der Berichterstattung. Dem Vernehmen nach wird der OCV Steinkirchen sein komplettes Programm präsentieren und die Tanzgruppe „watch-us-move“ sorgt für weitere Highlights. Ach ja: Marylin Monroe, das Busenwunder, wurde auch gesehen. Bei näherem Hinschauen entpuppte sich die Blondine allerdings als der erste Bürgermeister von Reichertshausen, Reinhard Heinrich.
Bericht und Fotos: Anke Brückner