Morgen geht es in dem Verfahren um Stefan B. erstmals wirklich um den Fall Franziska
(ty) Ab morgen, Montag, geht es im Prozess gegen Stefan B. am Landgericht Ingolstadt wirklich um den Fall Franziska. Bislang standen die beiden anderen Anklagepunkte, die angebliche Vergewaltigung einer 23-Jährigen und der Missbrauch einer damals 13-Jährigen, der ihm ebenso vorgeworfen wird, im Fokus der Beweisaufnahme.
Ab Montag also wird der Fall Franziska verhandelt. Gestanden hat Stefan B. bereits, sowohl den Mord an der zwölfjährigen Franziska, als auch den Missbrauch. Die Drohungen, die im Vorfeld des Verfahrens gegen Stefan B. ausgesprochen worden waren und die ja auch zu den verschärften Sicherheitsvorschriften geführt haben, betreffen auch den Verteidiger von Stefan B., Achim Ahmed.
Auch bei ihm und in seiner Kanzlei seien, wie er unserer Zeitung bestätigte, zahlreiche Mails und auch handfeste Drohungen eingegangen. Drohungen, so Ahmed, gebe es in derartigen Fällen eigentlich immer. Dieses Mal indes war es schon massiv. „Und irgendwo ist Schluss, wenn es heißt, man solidarisiere sich mit dem Geschehenen“, so der Anwalt, der die Verteidigung von Stefan B. durchaus ernst nimmt. Das bedeute ja keinesfalls, dass man sich nicht von der Tat distanziert. „Das eine schließt das andere ja nicht aus.“
Am zweiten Verhandlungstag hatte der Anwalt ob der Drohungen und Anwürfe vor Beginn der Beweisaufnahme auch einen Erklärung abgegeben. Die Verteidigung sehe sich mit unsachlichen Äußerungen und Mails konfrontiert, sagte Ahmed. „Wir distanzieren uns von dem, was geschehen ist“, sagte der Anwalt und auch, dass das Mitgefühl den Angehörigen gelte. Dennoch habe jeder das Recht auf ein ordentliches rechtsstaatliches Verfahren.