Die Koordinations-Gruppe des Pfaffenhofener Inklusions-Arbeitskreises stattete dem Rathaus und der Polizei in Geisenfeld einen Besuch ab
(ty) Die Mitglieder der Koordinations-Gruppe des Pfaffenhofener Arbeitskreises Inklusion machte sich auf den Weg nach Geisenfeld, um dort die Barrierefreiheit von Polizei und Rathaus zu erkunden. Dabei stellte sich heraus, dass einiges schon ganz gut gelöst ist, es aber auch noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt.
Der Haupteingang der Polizeiinspektion in Geisenfeld ist wegen der Stufen zwar nicht für Menschen mit Rollstuhl oder Rollator geeignet, über die Hofzufahrt ist jedoch ein barrierefreier Zugang problemlos möglich. Über eine gut sichtbare Klingel vor dem Haupteingang können Betroffene auf sich aufmerksam machen; der Eingang über die genannte Hofzufahrt ist beschildert. Die Toilette sei erfreulicherweise ideal auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen zugeschnitten, berichtet der Arbeitskreis. Auch die Vernehmungsräume könnten ohne Einschränkungen von Rollstuhlfahrern erreicht und genutzt werden. Dass die im Keller liegende Arrestzelle nicht barrierefrei ist, sieht der Arbeitskreis mit einem Lächeln auf den Lippen „nicht unbedingt als Nachteil an“.
Auf der Polizeiinspektion Geisenfeld: Barrierefreies Vernehmungszimmer, getestet von Björn Johannsen; hier mit Hauptkommissar Hubert Scharpf.
Die Beamten der Dienststelle, insbesondere die Polizeihauptkommissare Hubert Scharpf und Heinz Jäschke, "empfingen uns sehr freundlich und nahmen sich viel Zeit für seine Fragen und Anliegen", lobt der Arbeitskreis. So war auch zu erfahren, dass man sich um eine weibliche Beamtin aus einer umliegenden Dienststelle bemühe, wenn in Geisenfeld gerade keine Polizisten zur Vernehmung eines Opfers von sexueller Gewalt im Dienst ist.
Gruppenbild vor der Polizeiinspektion: Renate Labich (vorne, von links), Martha Dietmair, Eva Sindram, Björn Johannsen; Katrin Fischer (Mitte, von links), Verena Kiss-Lohwasser, Kerstin Böld, Mirjam Friedl; Manfred Mensch Mayer (hinten, von links), Polizeihauptkommissar Hubert Scharpf, Kathrin Sixt, Franziska Schindlbeck.
Anschließend begab sich der Arbeitskreis in die Stadtmitte zum Geisenfelder Rathaus, wo die Delegation von Bürgermeister Christian Staudter nicht weniger freundlich empfangen wurde, obwohl sie nach eigenen Angaben unangemeldet erschienen war. Auch hier habe man sich viel Zeit für die Anliegen in Bezug auf Barrierefreiheit genommen „und nahm die eine oder andere Anregung gerne entgegen“, wird berichtet. Da Menschen mit Behinderungen die sehr schwere Türe des Rathauses kaum selbst öffnen könnten, wurde außen eine Klingel installiert. „Diese ist jedoch sehr klein und unauffällig und außerdem nicht beschriftet, so dass man sie als Besucher der Gemeinde leicht übersehen kann.“ Hier solle Abhilfe geschaffen werden.
Im Rathaus Geisenfeld: Martha Dietmair testet mit Bürgermeister Christian Staudter den behindertengerechten Aufzug.
„Im Rathaus selbst gibt es erfreulicherweise einen Aufzug, in dem Rollstuhlfahrer einzeln genug Platz fanden. Die Räume der Verwaltung sind ebenfalls gut zugänglich“, lobt der Arbeitskreis. Leider gebe es aber noch keine behindertengerechte Toilette im Rathaus oder der näheren Umgebung. Demnächst würden allerdings mindestens zwei entsprechende WCs bei innerstädtischen Sanierungsmaßnahmen entstehen, wurde in Erfahrung gebracht.
Der Arbeitskreis freut sich nun nach eigenen Worten schon auf seinen nächsten spannenden Ausflug im Landkreis. Anregungen dazu werden gerne entgegengenommen; die Kontaktmöglichkeiten finden sich unter www.inklusion-paf.de