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In drei Spezialklassen werden an der Pfaffenhofener Berufsschule derzeit rund 60 junge Flüchtlinge unterrichtet – sie sollen Deutsch lernen und zur Ausbildungsreife geführt werden

(zel) Rund 60 junge Asylbewerber werden derzeit in drei speziell gebildeten Klassen an der Pfaffenhofener Berufsschule unterrichtet, um sie zur Ausbildungsreife zu führen. Zwei Klassen mit insgesamt 35 Schülern wurden, wie berichtet, bereits im vergangenen Herbst gestartet. Seit Januar gibt es nun eine dritte Klasse – in der saßen zunächst 14 junge Leute, vergangene Woche kamen zehn unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Wolnzach hinzu und sechs weitere sollen laut Schulleiter Hubert Ruisinger folgen. 

Drei Tage zu je fünf Stunden werden die jungen Leute in der jüngst gebildeten Klasse unterrichtet – Montag, Mittwoch und Freitag. Auf dem Stundenplan stehen dabei 13 Stunden Deutsch, eine Stunde sozialpädagogische Betreuung und eine Klassenleiter-Stunde zur Klärung organisatorischer und allgemeiner Fragen. Demnächst soll – wenn der Freistaat es finanziert – der Deutsch-Unterricht an einen Maßnahmen-Träger übergehen. Damit könnte dann der Stundenplan auch für diese Klasse auf fünf Tage die Woche ausgeweitet werden, erklärt Ruisinger im Gespräch mit unserer Zeitung. 

Neben dem Erlernen von Deutsch-Kenntnissen steht in diesen Spezialklassen die Heranführung der jungen Flüchtlinge an das hierzulande herrschende Wertesystem ganz oben auf der Agenda, sagt Ruisinger. Das Ziel in diesen Klassen formuliert er klar: Die jungen Leute sollen zur Ausbildungsreife geführt werden, um dann eine Lehre beginnen zu können. Deshalb sollen die jungen Leute auch Praktika machen.

Der Schulleiter lobt jedenfalls das Engagement der jungen Flüchtlinge: „Die überwiegende Mehrheit ist sehr lern- und arbeitswillig“, sagt er. Einige seien möglicherweise schon bald soweit, dass sie eine Ausbildung beginnen könnten. Sie würden dann aus diesen Sonderklassen herausfallen, weshalb Ruisinger davon ausgeht, dass es bald nicht mehr drei, sondern nur mehr eine oder zwei dieser Spezialklassen geben wird.

Ruisinger ist froh, dass den jungen Leuten mit den eigens eingerichteten Klassen geholfen werden kann. „Es gibt kein Land auf der Welt, dass sich so für Flüchtlinge einsetzt, wie die Bundesrepublik Deutschland“, sagt er. Und würdigt in diesem Zusammenhang auch das ehrenamtliche Engagement.


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