Am Münchner Hauptbahnhof sind am Wochenende drei Männer festgenommen worden, die wegen Nichtbegleichung von Geldstrafen zur Fahndung ausgeschrieben waren – und nun in den Knast wandern
(ty) Drei Männer, die von Staatsanwaltschaften wegen Nichtbegleichung von Geldstrafen zur Festnahme ausgeschrieben worden waren, sind am Wochenende von der Bundespolizei am Münchner Hauptbahnhof festgenommen und der Justiz übergeben worden. Für alle drei ging es in den Knast.
Am Freitag erwischte es den Angaben zufolge gegen 18 Uhr einen 44-Jährigen von der Elfenbeinküste. Er hatte eine Geldstrafe wegen Hausfriedensbruchs in Höhe von 150 Euro nicht bezahlt, zu der ihn das Amtsgericht München am 8. Mai vergangenen Jahres verurteilt hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte den Mann deswegen im September zwecks Haftvollstreckung zur Fahndung und Festnahme ausgeschrieben – was nun geschah.
Am Samstag wurde dann gegen 19.45 Uhr ein 49-jähriger Italiener kontrolliert. Beim Datenabgleich stellte sich heraus, dass er von der Staatsanwaltschaft erst am 1. April zwecks Haftvollstreckung zur Fahndung und Festnahme ausgeschrieben worden war. Vom Amtsgericht München war er wegen besonders schweren Diebstahls am 4. Dezember vergangenen Jahres zu 120 Tagessätzen á 15 Euro verurteilt worden, wie ein Sprecher der Bundespolizei berichtet. Von der Gesamtstrafe in Höhe von 1800 Euro hatte der 49-Jährige bislang allerdings erst 105 Euro beglichen. „Er konnte die geforderte Restsumme nicht aufbringen und wird deswegen die kommenden 113 Tage ersatzweise in Haft verbringen“, heißt es weiter.
Fast schon kurios ergab sich die Festnahme eines 36-Jährigen. Der alkoholisierte Ungar hat gestern eine Streife der Bundespolizei angesprochen und erklärt, dass gegen ihn ein Haftbefehl vorliege. Eine Überprüfung ergab, dass der Mann von der Staatsanwaltschaft Traunstein am 14. Mai vergangenen Jahres zwecks Haftvollstreckung zur Fahndung und Festnahme ausgeschrieben worden war. Die wegen Leistungserschleichung offene Geldstrafe in Höhe von 270 Euro konnte auch er nicht aufbringen. Ein freiwilliger Atemalkoholtester ergab bei ihm 2,94 Promille. „Nach Rücksprache mit der Justizvollzugsanstalt wurde der Mann bei der Bundespolizei ausgenüchtert, ehe er für die kommenden zehn Tage ersatzweise in Haft ging“, so ein Polizeisprecher.