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Wegen der hohen Bedeutung des ins Auge gefassten 21-Hektar-Areals für den Naturschutz könnte die Ausweisung platzen

Von Tobias Zell

Einem rund 21 Hektar großen Gewerbegebiet im Norden von Pörnbach droht das Aus. Nach Informationen unserer Zeitung könnte das Groß-Projekt scheitern, weil man nach ersten Bewertungen zu dem Ergebnis gekommen ist, dass die ins Auge gefasste Fläche aus naturschutz-fachlicher Sicht von sehr hoher Bedeutung ist. Bürgermeister Helmut Bergwinkel (FUW) widerspricht nicht, formuliert es aber selbst vorsichtiger: „Es sieht danach aus, als ob es an der Stelle eventuell nicht zu verwirklichen ist“, sagte er heute Abend auf Anfrage.

Der Rathauschef verweist auf erste Erkenntnisse im Zuge der angelaufenen Untersuchungen, nachdem der Gemeinderat am 19. März einstimmig den Aufstellungsbeschluss für das Gewerbegebiet gefasst hatte. „Unser Bestreben war von Anfang an eine saubere, offene und ehrliche Prüfung“, betont Bergwinkel. Man wolle deshalb auch mit den Ergebnissen „klar und ehrlich umgehen“. Mit dem Abschluss der Prüfungen rechnet er im August oder September. Außer, der Gemeinderat stoppt das Vorhaben von sich aus vorzeitig. Die nächste Sitzung wäre am 12. Mai. 

Geplant ist die Schaffung von insgesamt rund 25 Hektar neuen Gewerbeflächen in der Gemeinde Pörnbach. Rund 21 Hektar soll ein „Sondergebiet Logistik“ auf der einen Seite der B13 umfassen; weitere vier Hektar sind für ein zweites, kleinteiliges Gewerbegebiet auf der anderen Seite der Bundesstraße vorgesehen. Nach den bislang vorliegenden Ergebnissen sieht es zumindest für das große Gebiet danach aus, als würde eine Realisierung sehr schwierig bis unmöglich werden. Nach Informationen unserer Zeitung hat es diesbezüglich auch bereits Gespräche im Pfaffenhofener Landratsamt gegeben.

Als potenzieller Kandidat für eine Ansiedlung auf dem 21-Hektar-Gebiet gilt die OHG Transgourmet GmbH & Co., ein Speziallieferant für Hotellerie, Gastronomie, Betriebsverpflegung und soziale Einrichtungen. Seinen derzeitigen Firmensitz am Otto-Hahn-Ring in Schweitenkirchen muss das Unternehmen nach Ablauf des Mietvertrags laut einem Medienbericht aufgeben. Eine Entscheidung für den Umzug nach Pörnbach ist aber noch nicht gefallen – was klar ist, weil ja die Zukunft des dortigen Gewerbegebiets noch in den Sternen steht.

Zu entscheiden hat nun erst einmal der Pörnbacher Gemeinderat, wie er mit der neuen Situation bezüglich des geplanten 21-Hektar-Areals umgeht. Das betont auch Bürgermeister Bergwinkel. Das Gremium könnte freilich trotz der Einwände in Sachen Naturschutz die Planungen weiter vorantreiben – man würde dabei eben riskieren, dass am Ende das Landratsamt die Notbremse zieht. Dem Vernehmen nach ist aber eher davon auszugehen, dass man in Pörnbach von dem Vorhaben Abstand nimmt, wenn sich die naturschutz-fachlichen Hürden konkretisieren.

Was diese bisherigen Ergebnisse nun für das kleinere Gewerbegebiet bedeuten, ist noch unklar. Offenbar hat man momentan bei den Prüfungen vor allem das 21-Hektar-Areal im Blick. Dem Vernehmen nach gibt es aber für Grundstücke in dem kleinteiligen, vier Hektar großen Gewerbegebiet bereits einige Interessenten. Die Bedeutung für die lokale Wirtschaft wird als hoch eingeschätzt. Was nachvollziehbar ist. Denn nach Angaben der Gemeinde verfügt Pörnbach derzeit lediglich über vier Hektar Gewerbefläche; die letzte Erweiterung datiert aus dem Jahr 1998. Das lässt erahnen, welch großer Wurf die nun anvisierten 25 Hektar wären.


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