Das Projekt „Wiedereinstieg in den Beruf“ der Fachkräfteallianz im Landkreis Pfaffenhofen ist ein Erfolgsmodell – Und soll jetzt auch in Ingolstadt kommen
(ty) Das Projekt „Wiedereinstieg in den Beruf“ der Fachkräfteallianz im Landkreis Pfaffenhofen entwickelt sich zur anhaltenden Erfolgsgeschichte. Mittlerweile haben in drei Auflagen seit Herbst 2013 rund 100 Frauen nach familiären Auszeiten wieder eine Arbeitsstelle gefunden. In der jüngsten Runde sind von über 50 Teilnehmerinnen bislang 23 in einem passenden Unternehmen untergekommen und setzen nun ihre berufliche Tätigkeit fort.
Begonnen hatte die Aktion im November 2013. Am Anfang jeder Runde stand jeweils ein Workshop und Job-Dating im Landratsamt Pfaffenhofen, in dem sich die Frauen über Hürden und Strategien bei der Arbeitssuche informierten und Unternehmen kennen lernten. „Viele der Teilnehmerinnen waren trotz hoher Motivation und sehr soliden Qualifikationen zu Beginn verunsichert, ob der Wiedereinstieg klappt und haben durch das Projekt viel neuen Mut und Selbstbewusstsein geschöpft“, berichtet Elke Christian, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Ingolstadt und Verantwortliche für das Projekt. „Die Frauen waren zuvor bei der Jobsuche auf eigene Faust oft gescheitert, weil sie zum Beispiel als Mütter flexible Teilzeitarbeitsplätze brauchen oder auf eine Kinderbetreuung nahe am Arbeitsplatz angewiesen sind“, sagt Melanie Krauß, die das Projekt von Seiten des Kommunalunternehmens Strukturentwicklung (KUS) im Landkreis Pfaffenhofen leitet.
Die Wiedereinsteigerinnen erhielten auch bei der dritten Auflage, die im November 2014 startete, in einem Workshop einen persönlichen Fahrplan für die Rückkehr in den Beruf, Bewerbungs-Tipps sowie Einzel-Beratungen vor und während des Bewerbungsprozesses. Außerdem nutzte die Fachkräfteallianz Pfaffenhofen ihr Netzwerk, darunter die Arbeitsagentur Pfaffenhofen, um Betriebe gezielt auf die Bewerberinnen aufmerksam zu machen. Im März wurden alle Teilnehmerinnen per Telefon kontaktiert, um die Erfahrungen aus der Jobsuche zu sammeln.
Fritz Peters, Vorsitzender des IHK-Gremiums Ingolstadt-Pfaffenhofen, zieht eine äußerst positive Bilanz des Projekts: „Die eindrucksvolle Vermittlungsquote unterstreicht die Prämisse des Projekt: Die Unternehmen in unserer Region kämpfen immer mehr mit dem Fachkräftemangel und entdecken langsam aber sicher die ‚stille Reserve‘ von Frauen.“ Die Betriebe seien auch immer häufiger bereit, sich mit den Bedürfnissen arbeitender Mütter zu arrangieren, so Peters weiter. Deswegen plane die IHK die Fortsetzung des Projekts. Die IHK-Geschäftsstelle Ingolstadt möchte das Projekt neben Pfaffenhofen auch in Ingolstadt und den Landkreisen Neuburg-Schrobenhausen und Eichstätt durchführen.
Das Projekt ist eine Aktion innerhalb der „Allianz für Fachkräfte“ im Landkreis Pfaffenhofen, die Anfang des Jahres 2012 gemeinsam von der IHK mit dem Landratsamt Pfaffenhofen, der Handwerkskammer und der Agentur für Arbeit gegründet wurde. Eines von drei Hauptzielen der Allianz ist es, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern.