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Wie bei der Autobahndirektion aus 150 000 Euro 410 000 Euro wurden – und warum der Landkreis Pfaffenhofen auf ein Upgrade der A9-Brücke zwischen Ottersried und Gambach verzichtet

(ty/zel) Die Autobahndirektion Südbayern beabsichtigt nach Angaben des Pfaffenhofener Landratsamts zwischen Ingolstadt und dem Autobahndreieck Holledau Autobahn-Brücken zu erneuern. In diesem Abschnitt liegt auch die A9-Brücke über die Kreisstraße PAF 21 zwischen Ottersried und Gambach. In diesem Zusammenhang sah es danach aus, als würde sich für den Landkreis eine vergleichsweise günstige Möglichkeit ergeben, durch die Übernahme der Mehrkosten auch gleich ein Brücken-Upgrade zu bekommen – sprich eine Verbreiterung und Erhöhung der Durchfahrt. Aber danach sah es nur aus.

Denn nun zeigte sich, dass man sich bei der Autobahndirektion gehörig verrechnet hatte, was die Kostenbeteiligung des Landkreises angeht. Denn statt den zunächst gedachten 150 000 Euro hätte man laut der neuen Berechnung satte 410 000 Euro hinblättern müssen. Angesichts dieser Dimension winkte der Bau- und Vergabeausschuss des Kreistags in seiner jüngsten Sitzung verständlicherweise ab. Nun wird die Brücke lediglich standardmäßig erneuert – die Durchfahrt wird dadurch zwar nicht höher, aber trotzdem deutlich breiter.

Aktuell beträgt die lichte Weite der Brücke sieben Meter, die Höhe 4,20 Meter. Die standardmäßige Neubauplanung der Autobahndirektion sieht eine lichte Weite von künftig 10,60 Metern und eine Höhe von weiterhin 4,20 Metern vor. In der Sitzung vom 22. April hatte der Bau- und Vergabeausschuss einer Verbreiterung der lichten Weite auf 12,80 Meter und einer Erhöhung auf 4,50 Meter zugestimmt. Weil man eben davon ausgegangen war, dass es vergleichsweise billig wird.

Der Anteil des Landkreises für das gewünschte Upgrade wurde von der Autobahndirektion zunächst mit geschätzten 240 000 Euro angegeben – und abzüglich der staatlichen Förderung wäre auf die Kreiskasse eine Netto-Belastung von 150 000 Euro zugekommen. Damit konnte man Leben und stimmte zu. Doch es kam anders.

Mit Schreiben der Autobahndirektion Südbayern vom 12. Mai wurde der Tiefbau-Abteilung des Landkreises nämlich mitgeteilt, dass bei der Berechnung des Kostenanteils für den Landkreis ein Fehler unterlaufen sei, wie es aus dem Landratsamt heißt. Demnach betragen die geschätzten Kosten für den Landkreis nach einer neuen Berechnung jetzt satte 470 000 Euro, wobei der finanzielle Mehraufwand für die Erhöhung auf 4,50 Meter noch gar nicht enthalten ist. Des Weiteren müssten vom Landkreis Kosten für den Straßenumbau und ein Anteil an den Planungskosten übernommen werden.

Eine völlig neue Situation: Denn der Gesamtkosten-Anteil des Landkreises würde sich damit auf 630 000 Euro erhöhen, wie dem Gremium mitgeteilt wurde. Zwar könnte bei einem angenommenen Fördersatz von 40 Prozent hier mit einem Zuschuss von etwa 220 000 Euro gerechnet werden – unter Strich müsste der Landkreis aber immer noch 410 000 Euro berappen. Statt den 150 000 Euro, von denen man zunächst ausgegangen war.

Die Kreisverwaltung schlug angesichts der Verhältnismäßigkeit deshalb dem Bau- und Vergabeausschuss vor, auf eine zusätzliche Verbreiterung und Erhöhung der Brücke zu verzichten und sich mit dem zufriedengeben, was man zum Nulltarif bekommt: Nämlich eine neue Brücke mit 10,60 statt bislang sieben Metern lichter Weite und einer Höhe von weiterhin 4,20 Metern. Die Mitglieder des Gremiums mussten da auch nicht mehr lang überlegen und sahen das einhellig ebenso.


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