Der Hettenshausener Kindergarten wird erweitert und umgebaut – Regierung gibt grünes Licht zum vorzeitigen Baubeginn und 60 000 Euro Zuschuss. Zum nächsten Kita-Jahr sollen die Arbeiten bereits abgeschlossen sein, dann steigt die Zahl der Sprösslinge von jetzt 60 auf 70.
Von Tobias Zell
Die Gemeinde Hettenshausen reagiert auf die zuletzt stetig steigenden Kinderzahlen und erweitert ihre Kita. Für insgesamt gut 190 000 Euro soll ein Anbau im Bereich des Untergeschosses entstehen und ein Umbau realisiert werden – da kommt die Nachricht über einen satten Zuschuss gerade recht. Die Regierung von Oberbayern hat nämlich jetzt nicht nur grünes Licht für den vorzeitigen Baubeginn gegeben, sondern auch eine Finanzspritze von 60 000 Euro angekündigt. „Ich bin froh, dass das geklappt hat“, sagte Bürgermeister Hans Wojta (UWG) heute angesichts der frohen Kunde gegenüber unserer Zeitung.
Errichtet werden soll ein rund fünf auf fünf Meter großer Anbau im Bereich des Gartens unterhalb des Gebäudes. Außerdem sollen ein neuer Waschraum mit Toiletten und ein Garderobenbereich entstehen, wie Kindergarten-Leiterin Veronika Scheuer berichtet. „Damit wird die Raumsituation deutlich verbessert“, fasst man bei der Regierung von Oberbayern zusammen. Schon zum nächsten Kindergarten-Jahr sollen die Baumaßnahmen abgeschlossen sein, betont der Bürgermeister. Die Ausschreibungen laufen auch bereits.
Hier soll sich der Anbau an das bestehende Gebäude anschließen.
Damit alles rasch über die Bühne gehen kann, ist die nun vorliegende Genehmigung zum vorzeitigen Baubeginn entscheidend. Im Regelfall darf nämlich mit dem Bau staatlich geförderter Projekte erst nach Bewilligung der staatlichen Fördermittel begonnen werden – ansonsten werden schlimmstenfalls Zuschüsse verweigert. Denn eine Förderung bereits begonnener Projekte verbiete das Haushaltsrecht, erklärt die Regierung von Oberbayern. Mit der nun vorliegenden Zustimmung zum vorzeitigen Baubeginn könne die Baumaßnahmen aber schnellstmöglich realisiert werden, auch wenn über die endgültige Förderung durch einen förmlichen Bescheid noch nicht entschieden sei.
Derzeit beherbergt der Hettenshausener Kindergarten „Ilmtal-Mäuse“ insgesamt 60 Buben und Mädchen. Davon 23 beziehungsweise 24 in zwei normalen Gruppen sowie weitere 13 in einer eigenen Gruppe für Vorschulkinder. Letztere sind derzeit in einem etwa 25 Quadratmeter umfassenden Raum im Untergeschoss untergebracht – und der soll nun auf 50 Quadratmeter vergrößert werden, damit hier ab dem kommenden Kindergarten-Jahr auch eine komplette Gruppe Platz finden kann. Denn der Hettenshausener Kindergarten boomt. Nach den Worten von Leiterin Veronika Scheuer liegen für das kommende Kiga-Jahr bereits 25 Neuanmeldungen vor, weshalb dann die Zahl der Sprösslinge auf rund 70 steigen wird. Davon seien dann 23 Vorschulkinder, die in dem neu entstehenden, großen Raum untergebracht werden sollen.
Die Zunahme von 60 auf rund 70 Kinder wirkt sich auch beim Personal aus, wie Scheuer sagt. Kümmern sich derzeit noch fünf Angestellte um die Sprösslinge, werden es ab September sechs sein. Bei der Gemeinde gehe man angesichts der Geburten-Entwicklung davon aus, dass es in den kommenden Jahren eher mehr als weniger Kita-Kinder geben wird. Das liegt unter anderem an dem neuen Baugebiet „Weblinger Feld“.
Auf den Kindergarten-Betrieb werden die im Sommer anstehenden Bauarbeiten zum An- und Umbau keine gravierenden Auswirkungen haben, versichert Scheuer. Zum einen sei die Einrichtung ohnehin von 3. bis 24. August geschlossen. Zum anderen bringen in der Sommer- und Urlaubszeit erfahrungsgemäß manche Eltern ihre Kinder ohnehin nicht in die Kita. Außerdem stünde laut Scheuer zur Überbrückung eines möglichen räumlichen Engpasses ja auch noch der Essensraum als Ausweich-Möglichkeit Verfügung. Und: In der Sommerzeit wird sowieso meistens draußen gespielt.