Im Ingolstädter Süden braucht man als Autofahrer überaus gute Nerven – Und viel Zeit
(ty) Dienstag 15 Uhr. Der Weg über die Westliche Ringstraße hinunter zur Glacisbrücke ist eine Tortur. Nerven aufreibend. Stau vom Westfriedhof bis zur Kreuzung Münchener Straße. Und ab da erst recht. Denn die ist ja stadtauswärts nur einspurig befahrbar und dementsprechend verstopft. Nach 20 Minuten kommt endlich die Bahnhofskreuzung in Sicht, von wo aus es endlich wieder zweispurig weitergeht.
Stadteinwärts ein ähnliches Bild. Da die Münchener Straße nicht zur Verfügung steht, geht der Weg über die Aventinstraße und die Eigenheimstraße. Alles dicht. Denn die Schleichwege kennt nun einmal fast jeder Ingolstädter. Das Einbiegen in die Haunwöhrer Straße ist mehr mühsam, denn die ist ebenfalls völlig überlastet, die Autos stauen sich endlos. Und das beinahe den ganzen Tag. Wer da abbiegen will, braucht einen freundlichen Autofahrer, der einen rein lässt. Auch wenn der Ampeltakt an der Einmündung zur Südlichen Ringstraße bereits verändert, die Grünphase verlängert wurde. Helfen tut das nicht wirklich. Zumal die Weiterfahrt Richtung Schillerbrücke an der Kreuzung mit dem Münchener Straße auf eine Spur verengt wurde. Ohne erkennbaren Grund indes.
Dienstag 17 Uhr noch mal zurück von Enso Hotel zum Hauptbahnhof. Totaler Verkehrskollaps. Der Stau Richtung Süden reicht bereits weit über die Schillerbrücke hinaus. Anfahren, stopp, anfahren, stopp. Zentimeterarbeit ist angesagt bis zur Kreuzung Münchener Straße. Denn recht viel mehr pro Anfahrt ist nicht drin. Nach sage und schreibe 30 Minuten endlich am Pulverl. Dabei sind doch Pfingstferien und der Verkehr dementsprechend dünner.
Das kann heiter werden, wenn die erst einmal vorüber sind. Denn die Baustelle – und die damit verbundene Sperrung der Münchener Straße – soll vier Wochen dauern. Und für einen zweispurigen Fahrbetrieb während der Bauarbeiten ist die Münchener Straße einfach zu schmal. Geprüft hat die Stadt die Möglichkeit. Allerdings stand am Ende die Erkenntnis: Es geht nicht. Wie es offenbar auch nicht ging, die kleineren Straßenbaustellen im direkten Umfeld wie beispielsweise in der Kyrmannstraße besser zu koordinieren.
Nachdem es auch kaum eine Alternative ist, mit dem Bus zu fahren, weil der ebenso im Stau steckt – Verspätungen bis zu einer halben Stunde sind für die Linien aus dem Süden derzeit durchaus üblich – , bleibt nur noch das Fahrrad. Oder ein beherzter Spaziergang. Schneller als mit dem Auto oder dem Bus ist man in Ingolstadts Süden zu Fuß allemal.