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Juristin Sonja Schweitzer hat ihren Dienst am Pfaffenhofener Landratsamt aufgenommen – sie war zuvor am Verwaltungsgericht und am Bundesverfassungsgericht tätig

(ty/zel) Das letzte Mal, als Vertreter des Verwaltungsgerichts zu Besuch am Pfaffenhofener Landratsamt waren, lief das für den Kreis ja eher unerfreulich. Damals ging es um einen Ortstermin wegen der Giebel-Affäre – und das Ergebnis ist bekannt: Der umstrittene Giebel, den sich das Landratsamt am eigenen Anbau selbst genehmigt hatte und der Abstandsflächen zum Nachbarn nicht einhielt, wurde abgerissen – den Steuerzahler kostet diese Episode rund 90 000 Euro. Ausgestanden ist die Affäre indes noch immer nicht. Denn der Bayerische Kommunale Prüfungsverband (BKPV) hat ja bei einer Sonderprüfung festgestellt, dass zu dem Vergleich, der mit dem Nachbarn geschlossen wurde und der den Giebel-Abriss beinhaltet, ein politischer Beschluss fehlt. Weshalb der Vergleich schwebend unwirksam ist. 

Jetzt hat man im Landratsamt Pfaffenhofen in gewisser Weise wieder Besuch vom Verwaltungsgericht beziehungsweise sogar vom Bundesverfassungsgericht bekommen. Mit zwei entscheidenden Unterschieden: Dieser „Besuch“ kam nicht nur zum Ortstermin oder zu einer Verhandlung, sondern arbeitet fortan in der Kreisbehörde – ist also praktisch gar kein Besuch, sondern vielmehr ein Neuzugang. Und sein Erscheinen steht deshalb auch eher nicht im Verdacht, dunkle Wolken über dem Landratsamt aufziehen zu lassen. 

Dr. Sonja Schweitzer, die neue Leiterin der Abteilung „Soziales und Allgemeine Rechtsfragen“ am Landratsamt, hat jedenfalls kürzlich ihre Arbeit aufgenommen. Sie ist in dieser Funktion als Nachfolgerin von Dr. Albert Schmid, der ans bayerische Kultusministerium wechselte, insbesondere für die Bereiche Soziales, Jugend, Bildung, Familie und Asyl zuständig.

Die gebürtige Pfälzerin kommt aus Speyer, ging dort bis zum Abitur zur Schule. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg war sie bei verschiedenen Behörden und Gerichten, unter anderem am Verwaltungsgericht Koblenz, am Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz sowie am Sozialgericht in Mainz tätig. Vor ihrem Wechsel in die bayerische Staatsverwaltung im Frühjahr dieses Jahres war die Juristin sogar am Bundesverfassungsgericht tätig. 

„Ich freue mich sehr auf die Tätigkeit am Landratsamt Pfaffenhofen", betont Schweitzer. Sie habe schon zahlreiche Gesprächs- und Sitzungstermine wahrgenommen und sei schon „mittendrin in der Arbeit“, die sie als „abwechslungsreich und anspruchsvoll“ bezeichnet. Gestern zum Beispiel war sie bei der Sitzung des Jugendhilfe-Ausschusses dabei.


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