Stab aus verschiedenen Organisationen koordiniert Hilfe für Flüchtlinge in der Neuburger Notunterkunft
(ty) Seit vergangenem Donnerstag ist – wie berichtet – eine Doppelturnhalle am Neuburger Descartes-Gymnasium als Notunterkunft für Flüchtlinge in Betrieb. 150 Menschen aus neun Nationen sind dort voraussichtlich mehrere Wochen untergebracht. Nach und nach melden sich nun immer mehr Unterstützer, die sich engagieren möchten. Um die Hilfe zu koordinieren und zu strukturieren, trafen sich gestern Abend im Landratsamt Vertreter verschiedener Organisationen.
An der Besprechung nahmen das Landratsamt, Wohlfahrtsverbände, Kirchen, die Schulleitung, der Elternbeirat und der Neuburger Verein „Asylsuchende sind Mitbürger“ teil. Die Bereitschaft aus der Bevölkerung, den untergebrachten Flüchtlingen zu helfen, ist groß. „ An uns werden immer mehr Anfragen herangetragen“, sagt Landratsamtssprecher Thomas Assenbrunner, „daher ist es zweckmäßig, die Hilfe zu koordinieren.“
In dem Treffen wurden feste Bereiche definiert, in denen Unterstützung sinnvoll ist. So können Ehrenamtliche die Flüchtlinge bei Arzt- oder Behördengängen begleiten. Auch ganz praktische Informationen, beispielsweise wo man günstig einkaufen kann oder wo sich die nächste Apotheke befindet, sind hilfreich. Als zentraler Ansprechpartner für diese Alltagshilfen steht der Neuburger Verein „Asylsuchende sind Mitbürger“ bereit. Um die Steuerung des Bereichs „Sprache“ kümmert sich die Schulleitung am Descartes-Gymnasium und für den Bereich Sach- und Kleiderspendenden zeichnet das BRK verantwortlich.
In diesem Zusammenhang betont Assenbrunner, dass momentan keine Spendensammlung geplant ist. „Die Flüchtlinge sind mit allem Nötigen gut versorgt. Für Kinder haben wir bereits Spielsachen organisiert. Auch Kleidung wurde verteilt, wenn der Bedarf bestand.“ Voraussichtlich in der kommenden Woche besuchen die Flüchtlinge die Erstaufnahmeeinrichtung in der Münchner Bayernkaserne. Dort findet die reguläre Ausstattung mit Kleidung statt. Von unangemeldeten Spenden vor Ort bittet Assenbrunner abzusehen. Dafür bestünde weder der Bedarf noch sei die Lagerkapazität am Gymnasium ausreichend. Wer dennoch Sach- und Kleiderspenden abgeben möchte, kann sich an das BRK oder die Caritas in Neuburg wenden. „Wir sind sehr dankbar für die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung. Das ehrenamtliche Engagement trägt viel dazu bei, die Unterbringung der Flüchtlinge gemeinsam gut zu meistern“, so Assenbrunner.