SDS Bayern, eines der führenden Unternehmen für Digitalfunktechnik von Polizei, Feuerwehren und Rettungsdiensten, hat seinen neuen Standort in Pfaffenhofen heute offiziell eröffnet
(zel) Mit einer Beschwerde des Pfaffenhofener Feuerwehr-Kommandanten Roland Seemüller fing alles an. Der hatte via E-Mail an die Firma Selectric moniert, dass er nach einem Termin zu lange nichts mehr gehört habe. Daraufhin kam noch am selben Tag ein Mitarbeiter des Unternehmens persönlich vorbei und beim Kaffee wurde alles besprochen. Ans Licht kam bei dieser Unterredung indes auch, dass Selectric einen Standort in Bayern sucht. Seemüller, schnell wie die Feuerwehr, brachte direkt Pfaffenhofen ins Spiel. Umgehend rief er Matthias Scholz, den Chef der städtischen Wirtschafts- und Servicegesellschaft (WSP) an, der sich zu diesem Zeitpunkt in Schweden im Urlaub befand. Der Kontakt war somit hergestellt, die Sache nahm ihren Lauf: Anfang des Jahres bezog Selectric seinen neuen Standort an der Michael-Weingartner-Straße vor den Toren der Stadt – und heute wurde dort offiziell Eröffnung gefeiert.
Die „Selectric Digitalfunk-Systeme Bayern GmbH“ (SDS Bayern) ist Spezialist für die Digitalfunktechnik der Polizei und der Rettungsdienste. Aktuell sieben Mitarbeiter sind in Pfaffenhofen tätig, man geht davon aus, dass die Zahl auf etwa 20 steigen wird. Die SDS Bayern ist eine Tochtergesellschaft der „Selectric Nachrichten-Systeme GmbH“ (SNS) mit Sitz in Münster. Das Familienunternehmen wurde 1977 gegründet und beschäftigt über 200 Mitarbeiter.
Bei einer eigens für heute initiierten Hausmesse konnte man sich vom Selectric-Angebot ein Bild machen.
Selectric ist eines der führenden Unternehmen, wenn es um zuverlässige Funktechnik für Polizei, Rettungsdienste und andere Organisationen mit Sicherheitsaufgaben geht. Neben dem Vertrieb von Funkgeräten und komplexen Systemen bis hin zur Vermittlungstechnik und Sprachdokumentation in Leitstellen, bietet die Tochtergesellschaft „SDS Bayern“ den Kunden Service und Beratung an. Zum Abnehmerkreis zählen aber auch zivile Kunden wie große Flughäfen und Werkfeuerwehren mit speziellen Anforderungen.
Die Einführung der Digitalfunktechnik im Freistaat gab den Anlass, den Firmensitz zu optimieren und die Zahl der Mitarbeiter weiter zu erhöhen. Bisher konnten unter anderem die gesamte bayerische Polizei, das Bayerische Rote Kreuz (BRK) sowie viele Berufs- und Freiwillige Feuerwehren als Kunden gewonnen werden. Mit Unterstützung der Pfaffenhofener Wirtschafts- und Servicegesellschaft wurde eine große, bedarfsgerechte Büroimmobilie gefunden. Als besondere Standortvorteile von Pfaffenhofen nannte Jürgen Heußner – Unternehmensgründer, Gesellschafter und Vorsitzender des Beirats – schon damals, als bekanntwurde, dass sich sein Unternehmen hier niederlässt, die günstige Lage in Bayern und die professionelle Betreuung.
Am Standort Pfaffenhofen sehe man sich für die Zukunft gerüstet, sagte Geschäftsführer Michael Heußner heute bei der feierlichen Eröffnung. Er sprach von einem „Startschuss für eine neue Etappe der Firmengeschichte“ und räumte zugleich ein, dass man mit der Standortwahl zugunsten von Pfaffenhofen in anderen Regionen des Freistaats für große Enttäuschungen gesorgt habe.
In Pfaffenhofen ist dagegen die Freude groß über diese Neuansiedlung. Landrats-Stellvertreter Josef Finkenzeller (FW) wertete die heutige Eröffnung als guten Tag für den Landkreis und die Stadt und sprach von einer weiteren Stärkung des Wirtschaftsraums. „Sie haben an einem Standort investiert, der sich zu einem modernen und leistungsfähigen entwickelt hat“, sagte er an die Adresse der Firmenvertreter und mit Blick auf das jüngste Focus-Ranking, das den Landkreis auf Platz eins sieht.
Pfaffenhofens Vize-Bürgermeister Albert Gürtner (FW) attestierte dem Unternehmen eine Erfolgsgeschichte und lobte es als Marktführer. Pfaffenhofen sei bekannt für erfolgreiche Familienunternehmen, betonte er und bedankte sich bei den Selectric-Verantwortlichen für die Wahl des Standorts.
Auch Kreisbrandrat Armin Wiesbeck gratulierte zur Standort-Wahl und verwies darauf, dass Selectric die gesamte Digitalfunk-Lieferausschreibung in der Region 10 für sich entschieden habe. Allein im Kreis Pfaffenhofen seien bislang 860 Geräte angeschafft worden – Tendenz steigend. Man sei von er Qualität überzeugt, sagte er und kündigte zugleich an, dass man am kommenden Montag im Landkreis Pfaffenhofen auf Digitalfunk umstellen werde; die weiteren Kreise in der Region sollen dann nach und nach folgen.
Zur Eröffnung waren heute auch zahlreiche Repräsentanten von Digitalfunk-Kunden aus der Region gekommen: Vertreter von Landkreisen und Gemeinden, von Feuerwehren, Polizei und BRK, von Wasserwacht und DLRG. Außerdem waren Geschäfts- und Montagepartner erschienen. In den neuen Geschäftsräumen war eigens für diesen Tag eine umfangreiche Hausmesse aufgebaut worden, die die Bandbreite des Selectric-Angebots dokumentierte.
Seit knapp 40 Jahren bietet das Familienunternehmen Selectric innovative und wirtschaftliche Analog- und Digitalfunk-Lösungen. Zu den Kernkompetenzen gehören neben dem Endgerätevertrieb auch die Systemtechnik sowie die Projektierung, Realisierung und Wartung kompletter Infrastrukturen für die flächendeckende Funkversorgung. Die Erfahrung habe gezeigt, dass jedes Bundesland eigene Anforderungen hat. Selectric möchte mit seinem Regionalvertrieb den in den Bundesländern verschiedenen Anforderungen seiner Kunden gerecht werden und mit persönlichen Ansprechpartnern vor Ort beraten. Daher hat die Muttergesellschaft an strategisch günstigen Standorten auch Tochtergesellschaften gegründet. Die bayerische wurde im Jahr 2009 aus der Taufe gehoben.