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Nach Meinung der Jury steht die Legehennen-Gemeinschaft beispielhaft für den Erhalt bäuerlicher Landwirtschaft – 120 000 Hühner auf 34 Höfen in der Region

(ty) Die Erzeuger-Gemeinschaft „Biohennen AG“ mit Sitz in Vohburg erhält den diesjährigen Sepp-Daxenberger-Preis. Das hat eine sechsköpfige Jury entschieden; heute wurde die Entscheidung bekanntgegeben. Seit 2011 verleihen die bayerischen Grünen den Preis. Zur Erinnerung an die Person und das politische Wirken des Grünen-Politikers Sepp Daxenberger wird alle zwei Jahre eine Person oder Organisation gewürdigt, die nach der Devise „Verändern, um zu bewahren“ handelt und sich so für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen einsetzt. Der Preis ist mit 2000 Euro dotiert. Er wird am 29. Juni im Anschluss an die Buchvorstellung „Sepp Daxenberger – eine grüne Biografie“ der Grünen-Landtagsfraktion im Bayerischen Landtag überreicht.

„Die Legehennen-Gemeinschaft Biohennen AG steht beispielhaft für den Erhalt bäuerlicher Landwirtschaft“, begründete heute Landesvorsitzende und Jurymitglied Sigi Hagl die Wahl. „Mit den bundesweit höchsten Standards in der Hühnerhaltung und Eierproduktion können auf den Höfen der Erzeuger-Gemeinschaft die Hühner tiergerecht leben und durch die gemeinsame Vermarktung sichert die Biohennen AG den Landwirten faire Preise und damit ihr Überleben.“  Die Biohennen-AG  leiste bis heute Pionierarbeit, so Hagl. Mit ihrem „hahn-henne-ei“-Projekt habe sie sich auf den Weg gemacht mit einem „Zweinutzungshuhn“, das Eier und Fleisch liefert, dem millionenfachen Küken-Schreddern entgegenzuwirken. „Solche Initiativen sind eine Ausnahme und verdienen nach Ansicht der Jury eine besondere Anerkennung.“

Seit sich die ersten fünf Biobauern 1996 zu einer Legegemeinschaft zusammengeschlossen haben, stehe das Motto „Mit Achtung vor dem Tier“ bei der Biohennen AG an erster Stelle, heißt es weiter. Die bäuerlichen Familienbetriebe vermarkten über die Gemeinschaft ein „ehrliches Bio-Ei vom Bauernhof“. Auf zwischenzeitlich 34 beteiligten Höfen leben rund 120 000 Hühner in artgerechter Haltung. Die Tiere haben den Angaben zufolge ein Drittel mehr Platz als nach der EU-Bio-Verordnung vorgeschrieben, einen Wintergarten und Sandbadeplätze. Sie erhalten 100 Prozent Biofutter und werden mit ganzen Körnern aus eigenem Anbau gefüttert. Das trage erheblich zu einem gesunden und aktiven Tierleben bei.

Alle Betriebe der Biohennen AG sind bäuerlich ausgerichtet. Die kleinen und mittelständischen Familienbetriebe haben durch die Bio-Legehennen-Haltung ein gutes wirtschaftliches Auskommen, da auf faire Erzeugerpreise geachtet wird. „Das sichert den Erhalt einer traditionellen Landwirtschaft und lässt die Wertschöpfung in der Region“, loben die Grünen. Das sei ein wichtiger Aspekt, denn Preisdruck und Mengenvorgaben stellten auch Biobauern immer mehr vor große Herausforderungen. Durch ihre bäuerliche Struktur trage die Biohennen-AG wesentlich zum Erhalt der Bauernhöfe und unserer Kulturlandschaft bei.

Die Biohennen AG stehe darüberhinaus für regionale Vermarktung. Durch eine sinnvolle Vernetzung von Bauerhöfen mit der Bio-Packstelle und den Verkaufsstellen werde das Bio-Ei vom Bauernhof auf kurzen Wegen zu den Verbrauchern gebracht. Das stärke die regionale Wirtschaft und sichere hochwertige Lebensmittel für die Menschen. Durch das konsequente Beibehalten hoher Richtlinienstandards und der bäuerlichen Identität sowie durch die eigenen starken Marken könnten die Bauern der Marktmacht großer Erzeuger widerstehen.

Die Jury des Sepp-Daxenberger-Preises besteht aus der Grünen-Landesvorsitzenden Sigi Hagl, der ehemaligen Co-Vorsitzenden von Sepp Daxenberger, Theresa Schopper, und der Vorsitzenden der Grünen Landtagsfraktion, Margarete Bause, sowie dem Musiker Hans Well und Felix Daxenberger, dem älteste Sohn von Sepp Daxenberger, sowie dem Preisträger von 2013, Marcus Buschmüller für das a.i.d.a-Archiv. Bisherige Preisträger waren Karl-Heinz Bablok (Imker und Kämpfer gegen Gentechnik), und die Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München. 


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