Das private sonderpädagogische Förderzentrum in Geisenfeld heißt jetzt Anton-von-Bucher-Schule – morgen ist Tag der offenen Tür
(ty) Die Adolf-Rebl-Schule in Geisenfeld hat nicht nur einen Neubau bekommen, sondern auch einen neuen Namen. Sie heißt ab sofort Anton-von-Bucher-Schule. Nach dreijähriger Bauzeit – vom Start im Mai 2012 über den Einzug in einen Teilabschnitt im September 2013 über die Fertigstellung im November 2014 bis zur Fertigstellung der Außenanlagen im Mai 2015 – wurde gestern mit den Schülern und geladenen Gästen die offizielle Einweihung gefeiert. Am morgigen Sonntag lädt das private sonderpädagogische Förderzentrum von 10 bis 15 Uhr zum Tag der offenen Tür in der Partleitener Straße 10.
An diesem Tag kann das neue Schulgebäude besichtigt werden, Klassenzimmer und Fachräume stehen offen. Außerdem stellt die Einrichtung ihre Arbeit sowie die pädagogischen Schwerpunkte vor; alle Lehrkräfte stehen für Gespräche zur Verfügung. Es gibt Kaffee und Kuchen, Imbiss und kalte Getränke. Für Unterhaltung sorgen Rätsel- und Malstationen sowie Spiele auf dem Pausenhof. Auf dem Hartplatz finden Ballspiele statt und es gibt ein Hüpfkissen. Ab etwa 13.30 Uhr tritt die Trommelgruppe „Tamatogo“ auf.
Die Anton-von-Bucher-Schule ist ein sonderpädagogisches Förderzentrum mit dem Schwerpunkt Lernen, Sprache und Verhalten, in dem über 110 Schüler in der ersten bis zur neunten Jahrgangsstufe sowie zehn Vorschulkindern im Alter von vier bis sechs Jahren unterrichtet und betreut werden. Die Kinder kommen aus dem nördlichen Teil des Landkreises Pfaffenhofen. Zwei Gruppen mit insgesamt 30 Kindern nehmen das offene Ganztags-Angebot wahr.
Die Kinder und Jugendlichen besuchen die Anton-von–Bucher-Schule, da Sie auf Grund unterschiedlichster Ursachen für ein erfolgreiches Lernen kleine Klassen, einen förderorientierten und sehr auf die Bedürfnisse der Schüler abgestimmten Unterricht benötigen. Durch diese Unterstützung sei es den Schülern möglich, die Schullaufbahn sogar mit dem Mittelschulabschluss nach Abschlussprüfung zu beenden, heißt es aus der Einrichtung.
Über die Mobilen Dienste (Mobile sonderpädagogische Hilfe) für die Kindergärten und den Mobilen Sonderpädagogischen Dienst (MSD) für die Regelschulen unterstützt die Einrichtung Buben und Mädchen mit Förderbedarf in den Regeleinrichtungen und berät Eltern, Erzieher und Lehrkräfte über Fördermöglichkeiten und weitere Unterstützungsangebote. Partnerschulen in Sachen Inklusion sind die Grundschule Münchsmünster und die Mittelschule Vohburg.
Anton von Bucher – der neue Namensgeber der Einrichtung – lebte von 1746 bis 1817 und war 34 Jahre lang Pfarrer in Engelbrechtsmünster. Seine Hauptberufung war die pädagogische Arbeit. Er war zunächst in München Direktor der deutschen Schulen und entwarf reformerische pädagogische Konzepte. Sein Ziel war es, dass man in der Schule wirklich etwas für das Leben lernen sollte. Da seine Ideen nicht überall Unterstützung fanden, zog er sich aus der Arbeit in München zurück und übernahm die Pfarrerstelle in Engelbrechtsmünster. Gleichzeitig war er als Schulinspektor für Engelbrechtsmünster und die Schulen rund um Geisenfeld zuständig. In dieser Zeit schrieb er nicht nur viele pädagogische Texte, Satiren und Lehrbücher, sondern machte aus der damaligen Schule vor Ort eine Musterschule. Ebenso baute er die damalige Schul- und Ortsbücherei zu einer ersten öffentlichen Bücherei für die ganze Region aus. Auch die handwerkliche Praxis war für ihn ganz wichtig, als er eine Näh-, Spinn- und Strickschule gründete, die auch für Männer offen war. Ebenso förderte er den Ausbau der Schulgärten und damit den Umgang mit Pflanzenanbau und Obstbaumzucht.