Evakuierung nach Fund bei Gleis 4 in Starnberg – Sprengkommando transportiert Granate ohne Zünder ab – Kripo ermittelt und hofft auf Hinweise
(ty) Als Handgranate ohne Zünder, stellte sich der Fund eines Reisenden gestern Abend am Bahnhof von Starnberg heraus. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck hat die Ermittlungen übernommen und bittet um Zeugenhinweise. Ein 49-jähriger Bahnreisender bemerkte gegen 18 Uhr am Bahnsteig, Gleis 4, einen Metallgegenstand, der Ähnlichkeit mit einer Handgranate hatte. Der Gegenstand war am Ende des Bahnsteigs auf einer Streugutkiste abgelegt. Nachdem die verständigte Streife der Bundespolizei nach erster Einschätzung einen „explosiven Gegenstand“ nicht ausschließen konnte, wurde der Bahnhof für den Zugverkehr gesperrt und mit Unterstützung von Beamten der hiesigen Polizeiinspektion geräumt.
„Die erste Untersuchung des Gegenstandes durch den eingetroffenen Entschärfungsdienst der Bundespolizei ergab, dass es sich wohl um eine Handgranate ohne Zünder handelte“, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. Daraufhin konnten die Beamten die Granate zur weiteren Begutachtung abtransportieren. Die Sperrung des Bahnhofs konnte gegen 20.20 Uhr wieder aufgehoben werden.
Die weiteren Ermittlungen gegen den bislang unbekannten Täter führt derzeit die Kripo Fürstenfeldbruck – wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. „Wie die bisherige Untersuchung der Handgranate ergab, hatte diese zwar sprengfähiges Material enthalten, eine Explosionsgefahr war aber ohne vorhandenen Zünder nicht gegeben“, teilte ein Polizeisprecher heute mit.
Inzwischen steht fest: Bei der Granate handelt es sich um eine Eierhandgranate vom Modell 39 aus dem Zweiten Weltkrieg. Von diesem Typ wurden laut Fachliteratur in den Jahren 1940 bis 1945 rund 85 Millionen Stück hergestellt.
Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen an dem Bahnhof gemacht haben, die möglicherweise in Zusammenhang mit dem Fund der Handgranate stehen könnten, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck unter der Rufnummer (0 81 41) 61 20 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.