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Nach 45 Jahren schließt das Spaß- und Erlebnisbad "Alpamare" in Bad Tölz heute für immer seine Pforten – die Gründe sind vielfältig

(ty) Praktisch jedes Kind kennt es: Das „Alpamare“ in Bad Tölz. Doch diese Geschichte geht nun zu Ende. Nach 45 Jahren schließt das legendäre Spaß- und Erlebnisbad nach dem heutigen Badetag seine Pforten – für immer. „Nur noch bis zum 30. August können Sie die Indoor-Surfanlage, die Bob-Wasserrutschen, das Brandungs-Wellenbad, das Thermal-Hallenbad, die große Liegewiese und vieles mehr besuchen“, heißt es auf der Homepage der Einrichtung. Die Gründe für das Aus sind vielfältig, wie aus Medienberichten hervorgeht.

Allem voran beklagt das Alpamare aber einen massiven Besuchereinbruch. Einst waren es mehr als 500 000 Leute, die jährlich kamen. Zuletzt sind es nach Informatinen der „Süddeutschen Zeitung“ gerade noch um die 200 000 gewesen. Der Betrieb eines solchen Erlebnisbads mit seinen zahlreichen Attraktionen ist aber freilich teuer. Und offenbar rechnet sich das Ganze angesichts so geringer Gäste-Zahlen nicht mehr. 

Weil aber immer weniger Gäste kamen, musste das Alpamare zum Ausgleich seine Preise hochschrauben, erinnert Focus-Online. Für eine Tageskarte musste ein Erwachsener zuletzt 35 Euro hinblättern, Kinder 25 Euro. „Für einen Familienausflug zahlten zwei Eltern mit Kindern also schnell einmal einen dreistelligen Betrag. Das war vielen Kunden zu teuer. Sie schauten sich nach Alternativen um“, lautet die Analyse. 

 

Hinweis auf der Alpamare-Homepage.

Hinzu kommt die Konkurrenz. Nicht nur, dass es sich an unzähligen Seen, Weihern und in vielen Freibädern auch ganz schön – und vor allem deutlich billiger – baden lässt. Was den Erlebnis-Charakter angeht, ist in Erding ein neuer Platzhirsch entstanden. Dort wurde 1999 die „größte Therme der Welt“ eröffnet. Und die lockte im vergangenen Jahr laut Medienberichten fast schon unglaubliche 1,7 Millionen Gäste an.

„Um dieser übermächtig scheinenden Konkurrenz Paroli bieten zu können, hätte das Alpamare dringend investieren müssen“, schreibt Focus-Online. Doch dafür fehlte offenbar auch das Geld. "Das Alpamare ist das einzige Freizeitbad in Deutschland, das keinen einzigen Cent Unterstützung bekommt", beklagt Anton Hoefter, der Chef der Jodquellen AG, die das Erlebnisbad betreibt. Der Bayerische Rundfunk hat in Erfahrung gebracht,  dass das Alpamare  tatsächlich eines der wenigen Freizeitbäder in Deutschland ist, das nicht staatlich unterstützt wird.

„Ein solches Bad kann nur wachsen durch Innovation und durch Ausdehnung. Und an diesem Standort in Bad Tölz, wo wir durch Wohnbebauung begrenzt sind, können wir nicht mehr wachsen“, sagte Hoefter dem BR. Und so ist nun das Aus für das Erlebnisbad, an dem für viele unzählige Kindheitserinnerungen hängen, besiegelt. Nicht nur, dass die Stadt eine Finanzspritze für das Alpamare ablehnte, wie berichtet wird. Die SZ vermeldete zudem, dass der Stadtrat die Errichtung eines neuen Parkhauses abgelehnt hat. Das wäre aber wohl dringend erforderlich gewesen, um eine Erweiterung und Modernisierung überhaupt sinnvoll anpacken zu können.


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