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Franz Ritzer, Nicole Geißler und Florian Klöck gewannen gestern das Steinheben auf dem Pfaffenhofener Volksfest

(ty) Da bekamen Herkules und Xena ganz schön Konkurrenz: Beim Steinheben auf dem Pfaffenhofener Volksfest trafen gestern wieder die stärksten Männer und Frauen aufeinander. Von alten Bekannten und Newcomern bis hin zu Stimmungsmusik und Schnitzel hatte der Abend so einiges zu bieten. Am Ende stand aber vor allem eines fest: Ein paar Zentner zu heben, das ist gar nicht mal so leicht. Um das am eigenen Körper – respektive den eigenen Bandscheiben –  zu spüren, traten sie an: vier Frauen und 15 Männer, im wahrsten Sinne des Wortes einer stärker als der andere. Vom Fliegen- bis zum Schwergewicht.

Kurz vor 20 Uhr wurde es „langsam ernst“, wie Moderator Roland Balzer ankündigte. Nachdem die „Tegernbacher Schloßbergmusikanten“ dem Publikum im großen Stiftl-Zelt noch einmal eingeheizt hatten, konnte der Wettkampf der Steinheber endlich beginnen. Zunächst betraten die vier Damen die Bühne. Da durfte eine natürlich nicht fehlen: Nicole Geißler alias Miss strong woman, wie Balzer die Siegerin der vergangenen drei (!) Jahre bezeichnete. Auch heuer machte Geißler diesem Titel wieder alle Ehre, als sie die 100 Kilo Startgewicht lupfte wie einen Kieselstein.

Nur ihre Konkurrentin Jessica Link schaffte es ebenfalls, die zwei Zentner höher als 80 Zentimeter über den Boden zu heben. Nach den Regeln des Wettkampfs durften daher ausschließlich die beiden nochmal „eine Schippe, sprich: eine 25 Kilo schwere Scheibe, drauflegen. Damit ging es nun um 125 Kilo. Mit einer gelupften Höhe von nun 83,13 Zentimetern gewann Geißler nun souverän – „sie hätte sowieso nichts anbrennen lassen“, wie Balzer befand. Eine Überraschung gab es dagegen auf dem dritten Platz: Newcomerin Franziska Bayerl schaffte es prompt bei ihrem ersten Steinheben aufs Podium.

Nicole Geißler erwies sich einmal mehr als stärkste Frau.

Während für die Frauen nun die Regenerationsphase und somit der weitaus entspanntere Teil des Abends begann, wärmten sich die Herren so langsam auf. Gegen 20.30 Uhr auch für sie der richtige Moment gekommen, um die Muskeln spielen zu lassen: Der Reihe nach betraten die 15 Kandidaten die Bühne, alle mit dem gleichen Ziel vor ihren Augen und unter ihren Füßen. Dort lag nämlich der 254 Kilogramm schwere Stein, den es zu heben – oder wenigstens ein bisserl zu bewegen – galt. Doch genau damit hatten ein paar der Kandidaten verständlicherweise ihre Probleme. „Gell, des is scho schwer“, stellte der Moderator fest, worauf einer der Herren antwortete: „Ja, schon leicht.“

Dem mussten gleich mehrere Männer zustimmen, denn tatsächlich gelang es nicht jedem, die 254 Kilo vom Boden wegzubringen. „Trotzdem seid’s ihr viel mutiger als so manch einer im Publikum, der es vielleicht könnte“, würdigte Balzer alle Teilnehmer. Diejenigen, die nicht nur die Schneid, sondern auch die nötige Kraft besaßen, waren alte Steinheber-Haudegen. So konnten schon die Sieger in der Kategorie „Männer, Leichtgewicht“, Florian Klöck und Karsten Müller, einiges an Wettkampf-Erfahrung aufweisen. Doch vor allen Dingen das Finale der Schwergewichts-Klasse glich einer Neuauflage des Vorjahres, als die Favoriten Franz Ritzer und Vebi Davul wieder gegeneinander antraten. „Die schenken sich garantiert nix“, prophezeite Balzer und sollte Recht behalten. Beide konnten sich bis zu 279 Kilogramm vorkämpfen und lieferten sich ein spannendes Duell.

Siegerehrung: Die stärksten Männer und Frauen.

Kurz vor 22 Uhr fiel schließlich die Entscheidung: „Ziag!! Ziag o!!“, feuerten die Zuschauer die Finalisten an – und die taten, wie befohlen. Doch eine Höhe von 102,09 Zentimetern, wie sie Ritzer erreicht hatte, konnte Davul nicht mehr übertrumpfen – und landete somit wieder auf dem zweiten Platz. „Aber es gibt ja auch ein nächstes Jahr“, gab er seufzend zu Protokoll.

Nun hätte der Sieger eigentlich die Gelegenheit gehabt, sich ein weiteres Mal zu steigern und noch einmal 25 Kilo mehr zu lupfen. Doch Ritzer lehnte ab: In nächster Zeit stünden noch so viele Wettkämpfe an, da wolle er sich besser schonen und fleißig Proteine nachtanken. „Ich ess’ jetzt lieber ein Schnitzel“, sagte Ritzer – und freute sich wie eins über den Sieg.

Eines muss man sagen: Alle 19 Kandidatinnen und Kandidaten bewiesen Kampfgeist und gaben alles – da musste man auch mal eine kleine, blutende Schürfwunde am Finger in Kauf nehmen: „Berufsrisiko“, sozusagen. Bei der Siegerehrung waren aber alle wieder fit. Die Gewinner gesellten sich zu Vizebürgermeister Albert Gürtner (FW), Volksfestreferent Richard Fischer (ÖDP) und Stiftl-Geschäftsführer Reiner Kohlhuber auf die Bühne, um ihre Geldpreise entgegenzunehmen. Obendrauf gab’s für jeden noch einen Pokal und einen kühle Maß Bier.

Hier die Sieger im Überblick:

  • Frauen: 1. Nicole Geißler, 2. Jessica Link, 3. Franziska Bayerl
  • Herren „Leichtgewicht“: 1. Florian Klöck, 2. Stefan Seemüller, 3. Karsten Müller
  • Herren „Schwergewicht“: 1. Franz Ritzer, 2. Vebi Davul, 3. Jonas Nedvidek

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