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Der Kreis Pfaffenhofen will ein Kommunalunternehmen für die Bereiche Wirtschaft, Freizeit, Erholung und Tourismus gründen

(ty) Ein Kommunalunternehmen soll im Kreis Pfaffenhofen ab kommendem Jahr die Aufgaben im Bereich Wirtschaft, Freizeit, Erholung und Tourismus übernehmen. Das wurde soeben vom Landratsamt bekanntgegeben. „Wir möchten mit vier Vollzeitstellen im Kommunalunternehmen starten und rechnen im Laufe der Zeit mit einer Finanzausstattung von bis zu einer Million Euro“, erklärt Landrat Martin Wolf (CSU). Bereits jetzt würden weit mehr als eine halbe Million Euro in diese Bereiche fließen, wobei man die Ausgaben in Relation zum Gesamthaushalt des Landkreises, der rund 85 Millionen Euro umfasst, sehen müsse.

Mit der Gründung eines entsprechenden landkreiseigenen Kommunalunternehmens beschäftigten sich die Mitglieder des Kreisausschusses in ihrer jüngsten Sitzung. Das Gremium verständigte sich nach Angaben aus dem Landratsamt auf einen Empfehlungsbeschluss für den Kreistag, die erforderlichen Maßnahmen für eine Gründung zum 1. Januar kommenden Jahres vorzubereiten.

Will neue Wege gehen: der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU).

Im Landkreis verfüge man bereits jetzt über ein breites Angebot in der Wirtschaftsförderung sowie im Freizeit- und Tourismusumfeld, jedoch hätten sich die Aufgaben in diesen Bereichen im Zeitablauf ständig erweitert und verändert, erklärt Wolf.

„Im Bereich Wirtschaftsentwicklung liegt der Fokus nicht mehr nur auf der Vermarktung von Flächen, sondern vielmehr auf der Begleitung der Unternehmen bei deren Entwicklung und sonstigen vielfältigen Fragestellungen“, so der Kreischef. Zukunftsthemen wie Fachkräftesicherung und Koordination des Breitbandausbaus seien beispielsweise beim Wirtschaftsförderer angesiedelt. Dem Bereich Freizeit, Erholung und Tourismus komme vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftebedarfs insbesondere im Hinblick auf die weichen Standortfaktoren eine große Bedeutung zu, betont Wolf. „Wir wollen unsere Spitzenposition unter den Wirtschaftsregionen sichern und weiterentwickeln, stoßen dabei in der bisherigen Organisationsform jedoch an Grenzen.“ Um die wachsenden Aufgaben weiterhin zukunftsorientiert und mit einer hohen Servicequalität bewältigen zu können, sei ein personeller und organisatorischer Ausbau der Bereiche notwendig.

„Durch die Gründung eines Kommunalunternehmens möchten wir inhaltlich und zeitlich flexibler auf die Bedürfnisse der Wirtschaft reagieren. Es sollen die Vorteile eines Wirtschaftsunternehmens mit den Kompetenzen einer öffentlichen Verwaltung kombiniert werden“, so Wolf weiter. Unter anderem bei der Begleitung von Standortansiedelungen und Existenzgründungen könne man durch das Zusammenwirken von Kommunalunternehmen und Verwaltung die optimale Unterstützung liefern.

„Wesentlicher Faktor für die künftige Lebensqualität“

Die Arbeit im Bereich Freizeit, Erholung und Tourismus sei ein wesentlicher Faktor für die künftige Lebensqualität und Attraktivität des Standorts Landkreis Pfaffenhofen. „Die Schnittstellen zur Wirtschaftsentwicklung liegen hier sehr eng, weshalb eine gemeinsame Auslagerung in das rechtlich selbständige Kommunalunternehmen erfolgen soll“, erklärt Wolf. Die Bündelung des Personals ermögliche punktuell mehr Schlagkraft. Alle Bereiche im Kommunalunternehmen seien sehr stark dienstleistungsorientiert und der Landkreis sei sich im Klaren darüber, dass diese Servicequalität auch ein entsprechendes Finanzbudget beanspruche. „Wir möchten mit vier Vollzeitstellen im Kommunalunternehmen starten und rechnen im Laufe der Zeit mit einer Finanzausstattung von bis zu einer Million Euro“, konkretisiert er. Bereits jetzt würden weit mehr als eine halbe Million Euro in diese Bereiche fließen, wobei man die Ausgaben in Relation zum Gesamthaushalt des Landkreises, der rund 85 Millionen Euro umfasst, sehen müsse.

„Eine Unternehmensbefragung im Landkreis hat gezeigt, dass der Service der Wirtschaftsentwicklung der wichtigste Faktor ist, wenn es um die allgemeine Standortzufriedenheit geht. Dieses Signal der Unternehmer dürfen wir nicht überhören, wenn es um die Gewichtung von Aufgaben geht“, stellt Wolf klar.

Die Gründung dieses Kommunalunternehmens sei jedoch bei weitem keine kurzfristige Entscheidung gewesen, so Wolf weiter. „Der Sitzung im Kreisausschuss ging über mehr als ein Jahr ein intensiver Prozess voraus, in dem man viele Möglichkeiten geprüft hat und sich die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten letztlich immer mehr in Richtung des Kommunalunternehmens konkretisiert haben.“ Im Kreise der Fraktionssprecher sowie im Wirtschaftsbeirat des Landkreises habe man verschiedene Wege eingehend erörtert und auch hieraus ein eindeutiges Votum mitgenommen.

Entscheidung am 22. Juli im Kreistag 

Aus dem Kreisausschuss erging nun mit großer Mehrheit die Empfehlung an den Kreistag, am 22. Juli die Verwaltung mit der Vorbereitung der erforderlichen Maßnahmen für die Gründung des Kommunalunternehmens zum 1. Januar kommenden Jahres zu beauftragen. Bei einem Kommunalunternehmen (KU) handelt es sich um ein rechtlich selbständiges Unternehmen in der Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts nach Artikel 77 ff. der Landkreisordnung. 


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