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Im Rathaus von Ilmmünster zeigt Tatjana Lee ihre Ausstellung "Spiegelbilder" – morgen Abend ist Vernissage

(ty) „Spiegelbilder“ ist der Titel der Ausstellung der Pfaffenhofener Künstlerin Tatjana Lee, die ab dem morgigen Donnerstag im Rathaus von  Ilmmünster präsentiert wird. „Der Mensch ist ein Lebewesen, das von Geburt an die Mimik seines Gegenübers spiegelt. Dafür sorgen so genannte Spiegelneuronen im Gehirn, die essentiell für das Erlernen des Sozialverhaltens und der zwischenmenschlichen Kommunikation sind.“ So erklärt Tatjana Lee, studierte Medizinerin mit deutsch-koreanischen Wurzeln, das Thema der Ausstellung.

Die auf den Bildern meist mit Acrylfarbe dargestellten Gesichter mit emotionsreichen Gesichtsausdrücken, fordern den Betrachter heraus, sich mit der dadurch unterbewusst hervorgerufenen Spiegelung auseinanderzusetzen, sie zuzulassen oder sich dagegen zu wehren. Es sei nicht möglich, emotional unberührt diese Ausstellung zu verlassen, sagen die Besucher bisheriger Ausstellungen. „Der Betrachter ist Teil des jeweiligen Bildes“, sagt die Künstlerin selbst. „Je nachdem, in welcher Stimmungslage der Besucher die Ausstellung betritt, erscheinen ihm die Bilder freundlich oder bedrohlich und verstärken die mitgebrachten Gefühle in die eine oder andere Richtung.“

Neben dem Gesichtsausdruck kommuniziert auch die Farbe der Werke mit dem Unterbewusstsein des emotional Spiegelnden. Ein aggressives Rot ruft andere Gefühle hervor als ein beruhigendes Braun. Im Gegensatz zu einem Portraitfoto ermöglicht diese Abstraktion durch Farbe und Pinselstrich die Darstellung eines Gefühls statt nur einer Person.

Auf die Frage, warum gerade Gesichter, antwortet die Künstlerin: „Ein Gesicht zu lesen ist überlebenswichtig für den Menschen. Er ist so trainiert darauf, dass er selbst in Kaffeeflecken oder in einer Holzmaserung ein detailliertes Gesicht erkennen kann.“ In Sekundenbruchteilen habe man Mitmenschen eingeschätzt und es genüge ein kurzes Zucken der Mundwinkel oder einer Augenbraue, um seine Meinung zu revidieren oder sein eigenes Seelenleben zu offenbaren. „Ich denke, es ist diese wortlose, unbewusste und unverfälschbare Kommunikation, die mich an Gesichtern fasziniert.“

Die Ausstellung „Spiegelbilder“, ist bis 8. Januar montags bis mittwochs und freitags von 8 bis 12 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr im Rathaus von Ilmmünster (Freisinger Straße 3) zu sehen. Die Vernissage findet am morgigen Donnerstag um 19 Uhr statt. Die Einführungsrede hält der Schriftsteller Alexander Bálly. Der Eintritt ist frei.

Tatjana Lee wurde 1972 in München geboren. Durch die koreanische Mutter und den deutschen Vater hatte sie die Möglichkeit, im Spannungsfeld zweier Kulturen aufzuwachsen. Die promovierte Medizinerin gelangte über Corporate Design und Webdesign letztlich zur bildenden Kunst und widmet sich seit 2008 ganz ihrer künstlerischen Tätigkeit. Ihr Ziel sei es, Gefühle in Bilder zu fassen und den Betrachter dadurch zu berühren. Als Werkzeug dient ihr neben Leinwand und Farbe auch ihr medizinisches Hintergrundwissen wie etwa im Bereich der Psychologie und Neurologie. Weitere Infos unter: tatjanalee.com


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