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Alt-OB Peter Schnell sagt vor dem Landgericht zum Tod von Mario Wrede aus – Mit einem Interview mit Peter Schnell von September 2013

(ty) Als Richter an einer Verhandlung teilzunehmen, das ist Ingolstadt Alt-Oberbürgermeister Peter Schnell gewohnt. Schließlich war er vor seiner Zeit als Oberbürgermeister von Ingolstadt als Staatsanwalt tätig. Gestern aber stand er als Zeuge vor Gericht. Vor der 1. Strafkammer des Landgerichtes wurde seine Aussage zu dem Tötungsdelikt in der Streiterstraße gehört, in der am 3. September der Kickbox-Promotor Mario Wrede starb.

 Schnell war damals nach Beendigung seines Morgenspaziergangs auf das Drama aufmerksam geworden, das sich nur wenige Meter neben seinem Haus abgespielt hat. Deswegen ist er auch einer der wohl wichtigsten Zeugen in dem Prozess gegen Peter F., der wegen versuchten Totschlags und nicht wegen Mordes vor Gericht steht. Weil Mario Wrede laut Obduktion an der Schussverletzung gestorben ist, die er sich zugezogen hatte, als sich beim Gerangel um dessen Pistole der tödliche Schuss gelöst haben soll.

Davon weiß Peter Schnell nichts. Wohl aber von dem, was danach kam. Denn Peter F. hatte in wilder Wut auf den sterbenden Mario Wrede eingeschlagen. Mit den Fäusten, wie er ausgesagt hat und nicht mit dem Griff der Pistole.

Peter F. soll – so Peter Schnell – an jenem 3. September nicht m Sekundentakt, sondern viel schneller auf Wredes Kopf eingedroschen haben. „Das ist ein Verrückter“, hatte Schnell damals gedacht. Den Schuss selbst hat Peter Schnell nicht gehört. Und er konnte gestern auch nicht mehr mit Sicherheit sagen, ob Peter F. nun nur mit den Fäusten oder auch der Pistole auf Mario Wrede eingedroschen hat. Er glaubt zwar, einen Gegenstand in der Hand von Peter F. gesehen zu haben. Aber der Eindruck alleine, dass man mit den Fäusten alleine nicht so zuschlagen könne, reicht wohl als Nachweis kaum, dass Peter F. seiner Wut nicht nur mit den Fäusten freien Lauf gelassen hat. In einem Interview mit unserer Zeitung vom September 2013 waren die Erinnerungen von Peter Schnell noch etwas präsenter. 

Auch wenn Peter Schnell, der Mario Wrede auch sterben sah, auch heute noch unter dem Eindruck der Bilder jenes Tages steht, so ist er sich dennoch nicht mehr in allen Details sicher.

Fakt ist, das bestätigte gestern auch der Notarzt, der zu dem Drama gerufen worden war, dass Wredes Gesicht fürchterlich entstellt gewesen war nach den Attacken durch Peter F. Das legt die Aussage eines Rettungssanitäters nahe, für den dieser Einsatz der erste gewesen war, bei dem ihm schlecht geworden ist. Das Gesicht war derart entstellt, dass der Notarzt vor Gericht bekannte, er habe zunächst sogar an einen Kopfschuss geglaubt. Helfen konnte Mario Wrede zu dieser Zeit niemand mehr. Sanitäter, Arzt und Peter Schnell konnten nur zusehen, wie Wrede starb.

Peter Schnell war es auch, der dann die Polizei verständigt hatte, wozu ihn der Angeklagte Peter F. sogar aufgefordert hatte, als er neben dem sterbenden Mario Wrede saß.


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