In Manching wurden heute 70 Fahrzeuge des Zivil- und Katastrophenschutzes an Hilfsorganisationen aus dem gesamten Freistaat übergeben
(ty) Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und sein bayerischer Amtskollege Joachim Herrmann (CSU) haben heute auf dem Gelände des Manchinger Flughafens insgesamt 70 Fahrzeuge des Zivil- und Katastrophenschutzes an Hilfsorganisationen aus dem gesamten Freistaat übergeben. Gekommen war auch Christoph Unger, der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Insgesamt waren mehr als 400 Gäste zu dem festlichen Akt erschienen. Unter den übergebenen Fahrzeugen sind auch zwei für den Kreis Pfaffenhofen.
Gerade dann, wenn eine Katastrophe ausbricht, setze der Bund auf das Ehrenamt, sagte de Maizière in seiner Rede und sprach von einem „Zeichen des Vertrauens“. In diesem Zusammenhang nahm er auch die Arbeitgeber, die die Freistellung der ehrenamtlichen Hilfskräfte zu verantworten haben, in die Pflicht. Mehr denn je benötige man gegenwärtig die ehrenamtlichen Helfer, so der Minister. Er sprach „wegen der beispiellosen Flüchtlingswelle“ von „schweren Zeiten“.
Herrmann, der Innenminister des Freistaats, betonte: „In Bayern leben heißt, sicher zu leben.“ Das gelte nicht nur hinsichtlich der Kriminalität, sondern auch bei der Rettung von Opfern bei Unfällen oder Bränden. Dafür sei eine „ordentliche Ausstattung“ notwendig. Das ehrenamtliche Engagement bezeichnete Herrmann als „unersetzlich“ für die Gesellschaft. Er räumte allerdings ein, dass beim derzeitigen Flüchtlingsaufkommen kein Ende abzusehen sei – darauf seien Ehrenamtliche nicht eingestellt.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière begrüßt den Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (rechts) per Handschlag. Links Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, hinten der Wolnzacher Landtagsabgeordnete Karl Straub und der Manchinger Bürgermeister Herbert Nerb (FW).
Der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU) wies darauf hin, dass es in seinem Landkreis drei Rettungsfahrzeuge gebe, die bereits 27 Jahre auf dem Buckel haben. „Wir hoffen, auch nächstes Jahr wieder mit dabei zu sein“, sagte er in Richtung der Minister mit Blick auf die heutige Fahrzeug-Übergabe.
Allein die 52 heute vom Bund übergebenen Zivil- und Katastrophenschutzfahrzeuge haben einen Wert von über zehn Millionen Euro. Darunter so genannte „Gerätewagen Sanität“, „Löschgruppenfahrzeuge Katastrophenschutz“, „Schlauchwagen Katastrophenschutz“ sowie „Gerätewagen Dekontamination“. Der Bund hat damit seine Zusage aus dem im Jahr 2007 verabschiedeten Ausstattungskonzept weiter umgesetzt, heißt es aus dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Das Konzept entspreche den Anforderungen an einen effektiven Zivil- und ergänzenden Katastrophenschutz. Ziel sei die schwerpunktmäßige Ergänzung des Katastrophenschutzes der Länder für so genannte Sonderlagen. Der Bund unterstützt damit die Feuerwehren und Hilfsorganisationen in den Ländern mit moderner Fahrzeugtechnik.
In den kommenden beiden Jahren werden nach derzeitigem Planungsstand weitere 193 Fahrzeuge für die Länder ausgeliefert, heißt es aus dem zuständigen Bundesamt. Im vergangen Jahr waren in Manching, ebenfalls im Rahmen einer Feierstunde, 94 Fahrzeuge übergeben worden. Die Organisation der Veranstaltung lag wieder in den Händen des BRK-Kreisverbands Pfaffenhofen. BRK-Kreisgeschäftsführer Herbert Werner unterstrich in seiner Begrüßung das hervorragende Zusammengehörigkeitsgefühl der in den verschiedenen Hilfsorganisationen tätigen Personen.